Politik

Österreich stockt Truppen im Ausland auf

Heute Redaktion
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Ab Sommer werden rund 130 Personen nach Bosnien entsandt, wie Heute.at bereits Ende Jänner berichtet hat. Die Beteiligung an der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik erreicht mit neun Mann ein eher geringes Ausmaß. Im Regierungsprogramm wurde die Entsendung von insgesamt 1.100 Soldaten festgelegt.

Ab Sommer werden rund , wie Verteidigungsminister Gerald Klug und Außenminister Sebastian Kurz vor Journalisten bekanntgaben - Heute.at hat bereits Ende Jänner dazu berichtet. Die Beteiligung an der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik erreicht mit neun Mann ein eher geringes Ausmaß. Im Regierungsprogramm wurde die Entsendung von insgesamt 1.100 Soldaten festgelegt.

Lange wurde über eine Beteiligung Österreichs in Zentralafrika spekuliert, nun fällt sie sehr begrenzt aus. Sechs Mann wurden bereits vergangene Woche in das strategisch-operative Hauptquartier der EUFOR-RCA-Mission der Europäischen Union verlegt. Dabei wird es auch bleiben, verlautete aus Bundesheer-Kreisen. Die Stabsoffiziere, die in Nordgriechenland stationiert sind, werden allerdings nie afrikanischen Boden betreten. In der Stadt Larissa sind sie für die Einsatzvorbereitung und strategische Planung zuständig und bleiben dort so lange, wie der EU-Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) dauert.

130 Mann nach Bosnien

Gemeinsam mit der Verstärkung in Bosnien um rund 100 Mann werde damit das Engagement am Balkan deutlich ausgebaut. "Damit sind wir größter Truppensteller in Bosnien, größter nicht NATO-Truppensteller im Kosovo und stärkster Truppensteller am Balkan", erklärte Klug vor Journalisten.

Der Beschluss, das Kontingent in Bosnien aufzustocken, wurde bereits vor einem Jahr getroffen. 130 Soldaten werden dabei im Rahmen des sogenannten ORF-Bataillons (Operational Reserve Force-Bataillons) der NATO ab dem Sommer in dem Balkanland stationiert. Die ORF Bataillone wurden eingerichtet, um auf Spannungen und Krisen rasch durch Verstärkung der Einsatzkräfte reagieren zu können. Ihr Einsatz ist im Normalfall auf ein Jahr begrenzt.

130 Soldaten im Kosovo

Auch mit der Verstärkung der NATO-geführten KFOR-Truppe im Kosovo um 115 bis 130 Mann setzt Österreich klar seinen Balkan-Schwerpunkt fort. Gegenwärtig sind dort bereits 375 Österreicher im Rahmen der NATO-geführten Mission stationiert. Das ist der zahlenmäßig größte Auslandseinsatz des österreichischen Bundesheeres nach dem Abzug von den Golan-Höhen (UNDOF-Mission) im vergangenen Sommer, wo Österreich mit rund 370 Mann beteiligt war.

Mit der Aufstockung der Truppen im Kosovo und in Bosnien kommt das Militär der im Regierungsprogramm vorgesehenen Truppenstärke von 1.100 Mann in Auslandsmissionen deutlich näher. Im Moment sind 790 Soldaten in internationalen Missionen, 208 davon in Bosnien (EUFOR/ALTHEA-Mission), 375 im Kosovo (KFOR), 172 im Libanon (UNIFIL). Die restlichen im Ausland stationierten Personen verteilen sich auf Mali (EUTM), Georgien (EUMM), den Nahen Osten (UNTSO), Zypern (UNFICYP), Afghanistan (ISAF), die Westsahara (MINURSO), den Kongo (EUSEC), Syrien (OPCW JMIS), Westafrika (UNOWA) und Kroatien (RACVIAC).