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Österreich trauert um getötete Einsatzkräfte

Heute Redaktion
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Der Amokschütze von Lilienfeld ist tot. Die Leiche des 55-Jährigen wurde kurz nach Mitternacht auf seinem Bauernhof gefunden. Nun trauern die Österreicher um die drei Polizisten und den Sanitäter, die durch die Kugeln des 55-Jährigen starben. Nicht nur im Nationalrat, auch bei den TV-Duellen und auf sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme groß.

Der Amokschütze von Lilienfeld ist tot. . Nun trauern die Österreicher um die drei Polizisten und den Sanitäter, die durch die Kugeln des 55-Jährigen starben. Nicht nur im Nationalrat, auch bei den TV-Duellen und auf sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme groß.

Wut und Trauer bei den zahlreichen Hinterbliebenen der vier Opfer. Amokschütze Alois H. (55) machte in nur wenigen Stunden sechs Kinder bzw. Teenager zu Halbwaisen. Roman B. (38) wurde als Erster vom Wilderer getötet. Der beliebte Extremsportler hatte dabei nicht den Hauch einer Chance. Beim Stoppen des Fluchtwagens wurde er von einer Kugel getroffen und starb zwei Stunden später im Spital. Um den Cobra-Beamten weinen zwei Kinder.

Sanitäter starb, als er Verletzten zu Hilfe eilte

Johann D. (70) war das zweite Todesopfer. Der Sanitäter aus Leidenschaft starb, weil er dem lebensgefährlich verletzten Elitepolizisten zu Hilfe geeilt war. Der verheiratete Helfer stand 32 Jahre im Dienst des Roten Kreuzes. Er hatte 2006 Innenministerin Liese Prokop (starb zu Silvester) versorgt.

Johann E. (51) wurde im Streifenwagen erschossen. Der Inspektor der Dienststelle Gresten hinterlässt eine Tochter (19). Manfred D. (44) war das letzte Opfer von Alois H. Der dreifache Familienvater arbeitete in Scheibbs – sein jüngstes Kind ist erst sechs Jahre alt. Nur Revierinspektor Thomas P. (40) überlebte verletzt. Er wurde von Splittern der Windschutz verletzt, als Alois H. den Rettungswagen unter Beschuss nahm. Er sei aus dem Spital entlassen worden und befinde sich auf dem Weg der Besserung, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Psychisch sei er jedoch angeschlagen und werde auch psychologisch betreut, so der Sprecher.

Bischöfe beten für Opfer und Angehörige

Die Bischöfe Christoph Schönborn in Wien und Klaus Küng in St. Pölten haben sich am Mittwoch tief erschüttert über die Bluttat mit fünf Toten in Niederösterreich gezeigt. Die Geschehnisse zeigen laut Kardinal Schönborn, "wie aufopferungsvoll der Dienst an der Gesellschaft für Polizisten, aber auch für Sanitäter sein kann". Wenn sich auch deren Alltag weniger dramatisch abspiele, "trägt ihr Dienst doch immer die Bereitschaft in sich, für die Mitmenschen alles einzusetzen - bis hin zum eigenen Leben." Dies nötige ihm tiefsten Respekt ab, sagte der Kardinal laut Kathpress.

Anteilnahme auf Facebook

Große Anteilnahme für die in Niederösterreich getöteten Einsatzkräfte hat es im Sozialen Netzwork Facebook gegeben. Binnen weniger Stunden haben Mitglieder von Polizei- und Rettungskräfte ihr Profilbild geändert und stattdessen ein Trauerflor mit dem Schriftzug "Menschlich bis zuletzt." platziert. Zahlreiche Facebook-User taten ihnen gleich.

: "Meine Stimmung ist gedämpft. Das macht mich betroffen. Unser Mitgefühl muss hier gelten", sagte er gleich zu Beginn.

Schweigeminute im Nationalrat

Der Nationalrat gedachte am Dienstag in einer Schweigeminute der drei Polizisten und des Sanitäters, die ein Wilderer in Niederösterreich ermordet hat. Der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (V) unterbrach kurz die Sondersitzungs-Debatte über Korruption, um den Abgeordneten von dem "schrecklichen Vorfall" zu berichten. Redner aller Fraktionen äußerten sich in der Folge betroffen über das Blutvergießen in Niederösterreich.