Wirtschaft

Österreich verbietet das Gratis-Plastiksackerl

Die Grünen sehen das neue Gesetz als Meilenstein gegen die Umweltverschmutzung an. Kritik gibt es von NGOs.
Heute Redaktion
13.09.2021, 23:22

Es ist beschlossen: Das Sackerl im Handel spätestens ab 2019 nicht mehr kostenlos. Das gilt für alle Staaten der Europäischen Union. Die EU will mit dieser Richtlinie die Meere schützen.

Wir sind Vorreiter

Österreich will freiwillig vorausmarschieren und die Reduktion schon ab Jänner 2018 starten. Große Lebensmittelketten begannen schon vor einigen Jahren auf eine Kostenpflicht bei den Sackerln umzusteigen. Auch Elekrohändler sprangen vor einem Jahr auf und verlangten einen geringen Preis für das Plasticksackerl bei der Kassa. Dadurch sei der Verbrauch deutlich zurückgegangen.

Konkret bedeutet das für die Zukunft, dass alle Händler mindestens fünf Cent für "sehr leichte Kunststofftragetaschen" verlangen müssen. Für schwere Tragetaschen aus Kunststoff muss der Kunde 50 Cent bezahlen. Bei der Kassa darf kein Gratissackerl mehr aufliegen. Von der Richtlinie ausgeschlossen sind deshalb jene Sackerl, die bei Fleisch-, Obst-, Gemüse- und Brotabteilungen zu finden sind.

NGOs üben Kritik

Greenpeace ist mit diesem neuen EU-Gesetz jedoch unzufrieden. Für sie müssten auch die ganz dünnen Obstsackerl bei der Richtlinie berücksichtigt werden.

Auch Global 2000 sieht die Verordnung eher als Kompromiss an. Es sei ein ambitioniertes Ziel gewesen, dass aber nur "in abgeschwächter Form durchgeführt wurde".

Ulrike Lunacek von den Grünen sieht die EU-Richtlinie als Meilenstein bei der Reduzierung von Plastikmüll an, fordert aber eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die dünnen Plastiksackerl an.

(slo)

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