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Österreich: Zwei EHEC-Fälle bestätigt!

Heute Redaktion
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In Österreich sind die ersten Menschen mit dem EHEC-Keim infiziert. Die beiden deutschen Männer, die am Nachmittag in Oberösterreich wegen den typischen Beschwerden ins Krankenhaus gebracht wurden, wurden positiv getestet, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der APA. Die Betroffenen waren mit dem Fahrrad von Norddeutschland kommend unterwegs gewesen. In Deutschland ist die Zahl der Todesopfer auf sieben gestiegen.

Die beiden Männer waren etwa zwei Wochen lang von Norddeutschland her nach Österreich geradelt, als vor drei bis vier Tagen die Symptome auftraten. Wie die Leiterin der Sektion für öffentliche Gesundheit, Pamela Rendi-Wagner sagte, dauere die Inkubationszeit auch bis zu zehn Tage, daher könne man derzeit noch nicht sagen, wo die beiden aus Norddeutschland kommenden Männer sich angesteckt hätten.
Entwarnung gab unterdessen der Lebensmitteldiskonter Lidl: Laut internen Untersuchungen sind diese Woche zwar in Tirol und Vorarlberg spanische Salatgurken verkauft worden, diese stammen laut Lidl aber nicht aus den verseuchten Chargen. Das Gemüse wurde dennoch bereits am Donnerstag aus dem Handel genommen, die Kunden wurden informiert.
In Deutschland wurden unterdessen weitere Todesfälle bekannt. Bereits neun Tote werden dem EHEC-Keim zugerechnet. Mittlerweile sind in allen Bundesländern Menschen am gefährlichen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) erkrankt, mehrere schweben in Lebensgefahr. Sie wurden mit dem Durchfall-Bakterium EHEC infiziert; der schwere Verlauf der Infektion wird HUS genannt. Dabei können giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen. In Dänemark und Schweden sind bis Freitag 32 EHEC-Krankheitsfälle nachgewiesen worden, wie die Gesundheitsbehörden in Kopenhagen und Stockholm mitteilten. Alle Betroffenen seien zuvor in Deutschland auf Reisen gewesen.
Lieferung auf den Boden gefallenGestern waren erstmals EHEC-Erreger auf Gemüse gefunden worden - auf Salatgurken aus Spanien. Die Behörden in Andalusien hätten sich mit zwei Agrarbetrieben in Verbindung gesetzt, aus denen die Gurken ersten Erkenntnissen zufolge stammen, hieß es aus dem spanischen Gesundheitsministerium in Madrid. Betont wurde dort, dass aber nicht auszuschließen sei, dass die Gurken bei Transport und Handhabe in Deutschland verunreinigt wurden.
Einer der Landwirte setzte sich umgehend gegen die Vorwürfe zur Wehr. Die beanstandete Gurke gehöre zu einer Lieferung, die auf dem Hamburger Großmarkt auf den Boden gefallen sei. Beim Großmarkt und auch bei der deutschen Lebensmittelkontrolle bezweifelt man, dass darin der Grund für die Verunreinigung liegt.
Viele Handelskonzerne strichen zunächst nur spanische Salatgurken aus dem Angebot. Nach Angaben der EU-Kommission wird eine weitere mögliche Quelle - Gurken aus den Niederlanden - untersucht. EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine schwere EHEC-Verlaufsform, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.
APA/Red.