Wirtschaft

Österreicher ändern Fleischverhalten nicht

Heute Redaktion
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Nur zwölf von hundert Österreichern wollen ihr Ernährungsverhalten nach dem aktuellen Skandal um als Rindfleisch getarntes Pferdefleisch, das zuvor durch halb Europa geliefert worden war, ändern.

90 Prozent der Österreicher wünschen sich laut Studie des market Instituts, die vom Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, eine europaweite Herkunftsbezeichnung. Aber: "88 Prozent kümmert das Skandal in ihrer Ernährung überhaupt nicht", erklärte marktet-Chef Werner Beutelmeyer.

Preis und Qualität hängen zusammen

Qualität und Preis stünden zwar besonders in Diskussion, aber: "Es gibt kaum Spuren im Konsumentenverhalten", so der Experte. "Bezeichnend" sei, dass die Österreicher nach wie vor kaum Preisspielraum bei Lebensmitteln und einhergehend auch nicht bei regionalen Produkten sehen, so Beutelmeyer. "55 Prozent sagen jetzt immer noch, Lebensmittel sind zu teuer. Dabei ist ja gerade der aktuelle Skandal ein Beweis für Billigproduktion. Zudem erwartet jeder Zweite bei niedrigen Preise Top-Qualität." 13 Prozent der 600 Befragten ab 15 Jahren meinten, Lebensmittel seien zu billig.

Regionalität gestärkt

Dafür werde das Thema Regionalität ob des Skandals gestärkt, so Beutelmeyer. 74 Prozent sagen, Regionalität bedeute Glaubwürdigkeit und werde immer wichtiger. Ein Drittel sagt, regional einzukaufen. "Grundsätzlich ist ein Drittel bereits auf Regionalität getrimmt, beim Rest gibt es Potenzial dafür", deutete Beutelmeyer aus den nackten Zahlen. 90 Prozent sagten, sie hätten eine hohe Bereitschaft, verstärkt Produkte aus der heimischen Region zu kaufen. "Der überhaupt wichtigste Gradmesser für Qualität ist aber schlicht die eigene Erfahrung", so der Meinungsforscher.

Flut an Gütesiegeln

Eine relative Abfuhr wurde neuen Gütesiegeln erteilt: 48 Prozent meinen, es gibt bereits jetzt zu viele, für 38 Prozent sind die derzeitigen Siegel gerade ausreichend und nur neun Prozent wollen mehr. Das AMA-Gütesiegel ist aber österreichweit durchwegs bekannt.

Lebensmittel aus Österreich werden prinzipiell als sicher eingestuft, die Bestnote wird aber auch nur selten vergeben, besagt die Studie, deren Schwankungsbreite +/- 4,08 Prozent beträgt.