In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist am Freitagnachmittag ein Österreicher entführt worden. Das bestätigte das Außenministerium. Bei dem Entführten handle es sich um einen 26-jährigen Wiener, der vermutlich einen Sprachkurs dort gemacht habe, sagte Außenamts-Sprecher Martin Weiss.
In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist am Freitagnachmittag ein Österreicher entführt worden. Das bestätigte das Außenministerium. Bei dem Entführten handle es sich um einen 26-jährigen Wiener, der vermutlich einen Sprachkurs dort gemacht habe.
Über die Hintergründe zu der Entführung eines 26-jährigen Österreichers im Jemen gab es auch am Samstagnachmittag keine genauen Informationen. Auch von einer Lösegeldforderung ist nichts bekannt.
Das Außenamt in Wien stehe im laufenden Kontakt mit den Behörden in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sowie dem jemenitischen Botschafter in Wien, teilte das Ministerium am Samstagnachmittag mit. Zudem tage derzeit ein Krisenstab. Um die österreichischen Bemühungen um eine Freilassung der Geisel zu unterstützen, sei auch der österreichische Botschafter in Sanaa, Gregor Kössler, involviert, teilte das Außenministerium mit.
Auch finnisches Paar entführt
Der "Kurier" berichtete in seiner Online-Ausgabe, der Österreicher und ein finnisches Paar seien auf dem Tahrir-Platz im Zentrum der jemenitischen Hauptstadt entführt worden. Sie wurden laut Reuters in ein Auto gezerrt. Angeblich hätten vier bewaffnete Männer die drei aus einem Geschäft für Elektronik verschleppt. Am Nachmittag hatten lokale Medien im Jemen gemeldet, in der Innenstadt von Sanaa seien drei Ausländer entführt worden. Die Identität der Entführer blieb zunächst unklar.
Spekulationen, nach denen das Terrornetzwerk Al-Kaida hinter der Entführung stehen könnte, wollte der Sprecher des Außenministeriums, Nikolaus Lutterotti, nicht kommentieren. "Das sind alles Mutmaßungen", erklärte er. Die Nachrichtenagentur AFP hatte unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, dass die Sicherheitsbehörden die Al-Kaida hinter der Tat vermuteten.
Demnach habe das Terrornetzwerk vor zehn Tagen gedroht, Ausländer zu entführen, um die Freilassung von inhaftierten Mitgliedern zu erwirken. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Entführer noch in Sanaa aufhalten, so der Sicherheitsbeamte gegenüber der AFP. Alle Stadtausfahrten werden von der Polizei kontrolliert.
Jemen: Mehr als 200 Entführungen in 15 Jahren
Für den Jemen gilt aufgrund der "unvorhersehbaren Sicherheitslage" schon seit längerem eine Reisewarnung. Zudem wird allen im Land befindlichen Österreichern "dringend empfohlen", aus dem Land zu reisen. In den vergangenen 15 Jahren wurden im Jemen mehr als 200 Menschen entführt, meist von den mächtigen Stämmen, die damit politische Forderungen durchsetzen wollten. Die meisten der Entführungsopfer wurden später unverletzt wieder freigelassen.
Vor genau sieben Jahren, am 21. Dezember 2005, waren während einer ganzen Serie von Einführungen von Ausländern im Jemen auch die beiden Österreicher Barbara Meisterhofer (31) und Peter Schurz (52) in die Hände von Geiselnehmern geraten. Nach wenigen Tagen kamen sie nach Verhandlungen zwischen Stammesführern und der Zentralregierung in Sanaa in der Nacht auf den Heiligen Abend unversehrt wieder frei.