Wirtschaft

Österreicher müssen auf Steuerausgleich warten

Heute Redaktion
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Warten auf Geld
Warten auf Geld
Bild: Helmut Graf

Tausende Österreicher warten auf das Geld vom Steuerausgleich, obwohl sie ihre Arbeitnehmerveranlagung zeitgerecht abgegeben haben. Doch das Finanzamt überweist nicht. Es fehlen Daten.

In den Vorjahren wurde das Geld vom Steuerausgleich bereits Anfang März auf die Konten der Antragsteller überwiesen. Doch heuer heißt es warten. Das Finanzamt zahlt nicht, was wiederum Tausende Österreicher hellauf empört. Grund für die Verzögerung: Erstmals müssen steuerlich ab

setzbare Spenden oder Kirchenbeiträge von den Empfänger-Organisationen ans Finanzamt gemeldet werden. Dieser Automatismus wurde gesetzlich verankert.

Der Vorteil: Steuerpflichtige müssen keine Belege sammeln. Der Nachteil: Steuerpflichtige kriegen keinen Cent, wenn Organisationen die Spenden nicht fristgerecht bekanntgeben. Und genau das passierte. Das Finanzamt erhielt keine Bestätigungen, deshalb verzögert sich jetzt der Steuerausgleich.

„Lassen Sie Ihre eigenen Spender nicht im Stich", appelliert das Finanzministerium an die Dutzenden NGOs, die bisher säumig sind. Ab 12. März will das Ministerium trotzdem die ausständigen Veranlagungen bearbeiten. Dann gibt's Geld.

Sechs Millionen Datensätze

„Einige kleine Organisationen fehlen noch, doch der Großteil der Organisationen hat die Daten fristgerecht bis Ende Februar gemeldet. Knapp sechs Millionen Einzeldatensätze wurden übermittelt, davon konnten 99,7 Prozent automatisch den jeweiligen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zugeordnet werden", erklärte Finanzminister Hartwig Löger.

Insgesamt hätten Kirchen, Spendenorganisationen und Versicherungen Sonderausgaben in der Höhe von knapp 843 Millionen Euro an die Finanzämter übermittelt. „Insbesondere von den Spendenorganisationen wurden für 2017 knapp eine Million mehr Fälle gemeldet als 2016 in der Steuerveranlagung erklärt wurden. Gegenüber 2016 wurden auch um 57 Millionen Euro mehr Spenden gemeldet. Das bedeutet, dass ab 2017 eine erheblich größere Anzahl von Personen von der steuerlichen Spendenabsetzbarkeit profitiert", betonte der Finanzminister.

(red)