Politik

Österreicher sehen EU nach wie vor kritisch

Heute Redaktion
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Die Österreicher stehen der EU großteils skeptisch gegenüber. Hundert Tage vor der EU-Wahl am 25. Mai zeigen die Ergebnisse der Eurobarometer-Befragung, dass das Image der EU bei uns im Ländervergleich im hintersten Drittel liegt. Gestiegen sind dagegen der Bekanntheitsgrad der europäischen Institutionen und das Vertrauen in die EU.

Nur ein Viertel der Österreicher hat ein positives Bild von der EU. Damit liegt Österreich im Ländervergleich im hintersten Drittel. Im EU-Schnitt hat sie bei 31 Prozent der Befragten ein positives Image. Nur 27 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass sich die EU in die richtige Richtung entwickelt. Die Krisenberichterstattung und Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre hätten das Image geprägt, sagte Richard Kühnel, Vertreter der EU-Kommission in Österreich.

Bürokratie und Mitsprache

Die negative Wahrnehmung bezieht sich stark auf die Themen Bürokratie und Mitspracherecht. 87 Prozent der Österreicher sind der Meinung, die EU erzeuge zu viel Bürokratie. Nur 34 Prozent der Österreicher glauben, ihre Stimme zähle in der EU. Positiver sehen die Österreicher die Rolle der EU im globalen Kontext. 61 Prozent gaben an, die Stimme der EU zähle in der Welt.

Junge sind weniger skeptisch

Ein deutlicher Unterschied besteht dabei zwischen den jüngeren und älteren Befragten. Während 37 Prozent der 15- bis 24-Jährigen eine positives Bild von der EU haben, gaben das nur 17 Prozent der über 55-Jährigen an.

Vertrauen gestiegen

Das Vertrauen in die EU ist in Österreich im Vergleich zum Frühjahr 2013 dagegen leicht gestiegen (39 Prozent, plus 4 Prozentpunkte) und höher als im EU-Durchschnitt (31 Prozent). Das größte Vertrauen haben die Österreicher aber in regionale Behörden (71 Prozent).

Bekanntheit steigt

Die Bekanntheit der europäischen Institutionen steigt in Österreich. 95 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal etwas über das EU-Parlament gehört oder gelesen zu haben. Vor der vergangenen EU-Wahl 2009 waren das nur 87 Prozent. Auch die Europäische Kommission (94 Prozent) und die EZB ( jeweils 94 Prozent) sind in Österreich mittlerweile nahezu allen ein Begriff.

Für den Euro

Das Bild der EU ist vor allem das einer Wirtschafts- und Währungsunion. Zwei Drittel aller Österreicher sprachen sich auch für diese aus und befürworten eine einheitliche Währung, den Euro. Themen wie Klimawandel, Forschung oder der Erhalt von Frieden werden dagegen kaum vermittelt. Die größten Erwartungen an Europa haben die Österreicher auch in der Bewältigung der Wirtschaftskrise.