Österreich

Kilometerlange Staus an Grenze zu Kroatien

An der Schengen-Grenze wird penibel kontrolliert. Grund soll der Kampf gegen Terror sein. Die Autofahrer sind dennoch verärgert.

Heute Redaktion
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Lange Wartezeiten - schon im April!
Lange Wartezeiten - schon im April!
Bild: picturedesk.com

"Was für Terroristen? Das hier ist einfach nur eine sinnlose Warterei!", ärgert sich eine Österreicherin gegenüber "net.hr". Sie wollte lediglich zu ihrem Wochenendhaus in Kroatien. Von nun an würde sie es sich aber zwei Mal überlegen, ob sie in ihr Auto steigt und losfährt.

"Sowas gab es zuletzt in Jugoslawien"

Kilometerlange Autoschlangen prägen derzeit das Bild an der Grenze von Slowenien zu Kroatien. Die Kolonen scheinen sich teilweise gar nicht zu bewegen. Die Autofahrer sind verärgert über die Wartezeiten. Normalerweise nichts unübliches - jedoch erst zur Hauptsaison. Dass man schon im April ein paar Stunden länger einplanen muss ist doch etwas erstaunlich.

Ein Autobusfahrer aus Würzburg meinte gegenüber "DW", dass er so etwas zuletzt vor 35 Jahren erlebt hätte. Damals musste man aber noch nach Jugoslawien fahren. Seit über 40 Jahren fährt er Touristen an die Adria. Dass er sich im April schon ärgern muss, sei neu für ihn.

Die Wartezeiten sind für den Großteil der Lenker unverständlich. "Sind wir nicht alle in der EU?", fragt ein Autofahrer, der bereits seit einer Stunde darauf wartet über die Grenze zu kommen.

Kampf gegen Terror

Grund für den Ärger ist eine neue Regulierung der Europäischen Union. Demnach muss jeder Reisende kontrolliert werden - und das zwei Mal! Denn sowohl die slowenischen als auch die kroatischen Beamten lassen niemanden weiter, ohne zumindest einige prüfende Blicke in den Reisepass zu werfen.

Mit dieser Maßnahme wolle man den Terror bekämpfen. Sowohl Menschen, die nach Syrien wollen, als auch Personen die aus dem Kriegsgebiet in die EU wollen, sollen an den Grenzübergängen gestoppt werden.

Nun sorgen sich die Kroaten um den Tourismus. Die Sorge, dass im Sommer ein wahres Stau-Chaos entsteht, wächst fast stündlich. Viel dagegen unternehmen wird man jedoch wohl nicht können. (slo)