Österreich

Österreicher "vergessen" tote Verwandte in Hotel

Heute Redaktion
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Symbolfoto
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Bild: Fotolia

Zwei deutsche Hoteliers machten eine gruselige Entdeckung. Eine Familie war plötzlich abgereist und hatte neben Kleidungsstücken auch zwei Urnen zurückgelassen.

So einen Fund macht man nicht alle Tage: Dass Gäste Dinge in ihren Hotelzimmern vergessen, ist für die Betreiber Alltag. Doch eine Familie aus Österreich ließ nicht nur ihr Gepäck zurück, sondern auch zwei Urnen mit der Asche ihrer verstorbenen Verwandten zurück.

Volker und Theodor Haag, die Inhaber eines Hotels im deutschen Worms (Rheinland-Pfalz) entdeckten die beiden Behältnisse zwischen Kleidungsstücken, als sie das zurückgelassene Gepäck einer österreichischen Familie durchstöberten.

Einem Bericht der "Wormser Zeitung" vom Freitag zufolge, war eine Frau mit ihrem Sohn aus Österreich nach einer Autopanne und ohne Geld in der Stadt gestrandet. Bis zu ihrer plötzlichen Abreise, waren sie in dem Hotel der Haags untergekommen. Sie hätten noch höflich gefragt, ob sie Teile des Gepäcks hier deponieren dürften, bevor sie in den Nachtzug nach Wien gestiegen waren, so Hotel-Prokurist Volker Haag – das war im November letzten Jahres. Seitdem fehlt von den beiden jede Spur.

Ganz nebenbei ließen sie einen Teil der Rechnung unbezahlt, aber damit hatten die Hoteliers schon gerechnet. Nach eigenen Angaben waren sie heilfroh, die beiden Austro-Chaoten einfach loswerden zu können.

Asche der Eltern im Gepäck



Es dürfte sich dabei um die Eltern der Österreicherin handeln, die offenbar in einem Krematorium in Traunstein (Bayern) eingeäschert worden waren. Auf den beiden Urnen sind die Daten der Verstorbenen eingraviert. Die Inschriften enthüllen dabei weitere skurrile Details: Die Eltern waren schon 2002 bzw. 2007 verbrannt worden. Nach deutschem Recht hätten sie also schon längst bestattet werden müssen.

Warum die Frau mit den beiden Urnen auf einen Roadtrip aufbrach, ist nicht bekannt. Beide waren noch schön säuberlich in

den Originalkartons des Krematoriums verpackt. Eine dritte Schachtel wurde ebenfalls gefunden, doch diese war leer.

Das passiert jetzt mit den Urnen

Weder Polizei noch Ordnungsamt fühlten sich in diesem verzwickten Fall zuständig und ließen Volker und Theodor Haag mit den beiden Asche-Behältern alleine stehen.

Die beiden Hoteliers haben jedenfalls mit der Sache abgeschlossen. Sie rechnen nicht damit, dass sich die Österreicher je wieder bei ihnen melden. Sollten sie nicht ausgeforscht werden können, werden die Urnen auf dem Hauptfriedhof Hochheimer Höhe bestattet.

(rcp)