Wirtschaft

Österreicher verschulden sich für Eigenheim

Heute Redaktion
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Bild: Angelika Warmuth (dpa)

Der Tag des kollektiven Sparens spielt für die Österreicher keine Rolle. Für 79% ist der Weltspartag "nicht bis wirklich nicht wichtig", lautet das Ergebnis einer Studie der ING International Survey. Unberührt von dieser Einstellung ist das Thema "Sparen" an sich.

Der Tag des kollektiven Sparens spielt für die Österreicher keine Rolle. Für 79% ist der Weltspartag "nicht bis wirklich nicht wichtig", lautet das Ergebnis einer Studie der ING International Survey. Unberührt von dieser Einstellung ist das Thema "Sparen" an sich. Kredite nehmen sich die Österreicher vor allem für Wohnungskauf oder Hausbau.

Nur für knapp 4 Prozent der befragten Österreicher ist der Weltspartag sehr wichtig oder wichtig. Mit 5 Prozent ist selbst in Haushalten mit Kindern das Interesse nur sehr verhalten. Roel Huisman, Chef der ING-DiBa Direktbank Austria bedeuten diese Zahlen, dass "der Weltspartag eine schöne Tradition doch keine Aktualität mehr hat, wie diese Umfragedaten belegen. Weltspartag wird heute auf 'Geschenke abholen' reduziert."

1925 wurde der Weltspartag erstmals begangen. Ziel war es mit diesem Aktionstag den Gedanken des Sparens weltweit ins Bewusstsein zu rufen. Das Ergebnis der ING-Studie zeigt aber klar: 70 Prozent der Österreicher denken zu keiner Zeit des Jahres intensiver als sonst über ihre Finanzen, vor allem das Sparen, nach.

Am Weltspartag denkt nur 1 Prozent über Finanzen nach

19 Prozent beschäftigen sich zum Jahresende hin mehr mit dem Thema, gefolgt von Anfang (7) und Mitte des Jahres (4 Prozent). Absolutes Schlusslicht ist der Weltspartag an dem nur 1 Prozent der Österreicher intensiver über die Finanzen nachdenkt. Bei der Gruppe der 18 bis 24-jährigen sind es immerhin 5 Prozent.

"Dennoch", so meint Roel Huisman, "sollte man den Weltspartag wieder mit Sinn füllen. Denn eigentlich ist jetzt die ideale Zeit, um sich bis Jahresende gezielt mit den Themen Finanzen und Sparen auseinanderzusetzen und bestenfalls sein Haushaltsbudget für nächstes Jahr zu planen - ehe das Thema im Weihnachtstrubel untergeht."

Erste Group: Sparen für mehr als drei Viertel sehr wichtig

Der aktuelle Spar-Barometer der Erste Group zeigt, dass Sparen für mehr als drei Viertel der Zentral- und Osteuropäer sehr wichtig ist. "Die Bedeutung des Sparens hat für die meisten Menschen in unserer Region wesentlich zugenommen. Das ist eine gute Nachricht, denn dieser Trend unterstützt die niedrige Verschuldungsquote der Privathaushalte und fördert die Liquidität des Finanzsektors", sagt Martin kopek, der für den Privatkunden-Bereich der Erste Group in Zentral- und Osteuropa zuständige Direktor.

Jeder zweite Zentral- und Osteuropäer legt regelmäßig einen bestimmten Geldbetrag zur Seite. Die meisten der im Rahmen der Studie befragten Personen gaben als Spargrund das Anlegen einer finanziellen Reserve, die Pensionsvorsorge sowie kleinere oder größere Anschaffungen bzw. Renovierungen an.

Kredite für Eigenheim

Österreicher und Tschechen lassen sich von gekürzten Zuschüssen zu den Bausparverträgen durch ihre Regierung kaum beeindrucken. 67 Prozent der Österreicher und mehr als die Hälfte der Tschechen sind dem Bausparen treu geblieben. Allerdings befürchten drei Viertel der Sparer, dass ihre Währungen an Wert verlieren werden und sich das Sparen in Zukunft daher weniger lohnen wird. Fast drei Viertel der Polen, Österreicher und Deutschen haben Angst vor hoher Inflation und einem Verlust an Kaufkraft.

Die meisten Zentral- und Osteuropäer würden sich nur für die Anschaffung eines Eigenheims verschulden. "Mehr als die Hälfte aller Menschen in Zentral- und Osteuropa ist sehr vorsichtig, wenn es ums Verschulden geht. Die meisten würden sich nur für die Anschaffung einer Wohnung oder eines Hauses verschulden und sich für einen Kredit entweder an ihre Bank oder an ihre Familie wenden", erklärt kopek.

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