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Österreichische Soldaten im Kosovo nicht in Gefahr

Schwere Unruhen in der kosovarischen Stadt Mitrovica. Österreichische KFOR-Soldaten sind aber nicht gefährdet.

Heute Redaktion
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Eine Razzia von kosovarischen Elitepolizisten im serbischen Norden des Kosovos hat für neue Spannungen zwischen Belgrad und Pristina gesorgt. In der Stadt Mitrovica kam es zu stundenlangen Schießereien. Serbien versetzte seine Armee in volle Gefechtsbereitschaft.

Österreichische Soldaten seien in die Unruhen nicht involviert, erklärte Bundesheersprecher Oberst Michael Bauer gegenüber „Heute", die Truppe sei nicht gefährdet. Aktuell tragen 28 Staaten mit rund 3.000 Soldaten zur KFOR-Truppe bei, welche die Sicherheit im Land gewährleistet. 427 Männer und Frauen der Truppe stammen aus Österreich. Der Kosovo ist damit die Region mit dem größten rot-weiß-roten Auslandskontingent. Das zweitgrößte heimische Kontingent steht mit 300 Mann in Bosnien.

Getrennt durch einen Fluss

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Rund 130.000 Serben leben im Kosovo. Diese Unabhängigkeit wird von Serbien allerdings nicht anerkannt. Die meisten Serben wohnen in den drei nördlichen Landkreisen um die de facto geteilte Provinzstadt Mitrovica. Der Fluss Ibar trennt in der Stadt die Serben und die Kosovo-Albaner. Die beiden Stadtteile sind durch zwei Straßenbrücken und einen Fußgängersteg über den Ibar verbunden. Mitrovica wird wie alle Städte des Kosovo immer noch von KFOR-Truppen bewacht.

Ein langer Konflikt

Ende der 1990er-Jahre hatten serbische Militärs und Paramilitärs bis zu 800.000 Albaner aus dem Kosovo vertrieben, um die Region wieder unter Kontrolle zu bringen. NATO-Bomben hatten den Rückzug der Serben erzwungen. Seitdem stand der Kosovo unter dem Schutz einer NATO-geführten Schutztruppe, an der eben auch das Bundesheer beteiligt ist. 2008 hatte sich der Kosovo für unabhängig erklärt und ist heute von über 110 Staaten - darunter auch Österreich - als selbstständiger Staat anerkannt. Belgrad akzeptiert das nicht und will seine frühere Provinz wegen der dort gelegenen mittelalterlichen Klöster und Schlachtfelder wieder zurückhaben.

(GP)

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