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Österreichischer Verband will Netflix-Serie verbieten

Heute Redaktion
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Die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" sorgt nach wie vor für Wirbel. Jetzt warnt auch der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie davor.

Die amerikanische Netflix-Serie "13 Reasons Why" (deutscher Titel: "Tote Mädchen lügen nicht") sorgt seit ihrer Premiere am 31. März für große Aufregung. In der Eigenproduktion des VoD-Anbieters nimmt sich eine Teenagerin das Leben, nachdem sie von ihren Schulkollegen gemobbt wurde. Sozusagen als "Vermächtnis" hinterlässt sie Kassetten, auf denen sie ihre Geschichte erzählt und 13 Personen bzw. Situationen als Gründe für ihren Suizid benennt.

Suizid als Ausweg dargestellt

Dr. Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP), warnt nun vor der Serie. "Problematisch ist an der Serie, dass das Thema Suizid darin als Weg aus einer schwierigen Situation dargestellt wird", so Peter Stippl. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sich unbedingt dafür interessieren, welche Inhalte ihre Kinder im Internet abrufen und das Gespräch darüber suchen. In diesem aktuellen Fall sollten die Erwachsenen hellhörig werden, wenn gerade "Tote Mädchen lügen nicht" zum Lieblingsprogramm des Nachwuchses wird.

Stippl ruft in diesem Zusammenhang die österreichischen Suizidzahlen in Erinnerung: In der Altersgruppe der 15 bis 19-Jährigen beenden 60 bis 70 Kinder und Jugendliche pro Jahr durch Suizid ihr Leben.

Serie in Deutschland bereits verboten

Die Ausstrahlung von "Tote Mädchen lügen nicht" wurde in Deutschland bereits verboten, der ÖBVP spricht sich für ein dringendes Verbot in Österreich aus und rät allen Eltern zur Vorsicht, wenn Ihre Kinder diese Serie sehen sollten.

(ek)