Politik

Österreichs Parteien zur Südtirol-Wahl

Heute Redaktion
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Bei den Landtagswahlen in Südtirol kam es zu einem regelrechten politischen Erdbeben.
Bei den Landtagswahlen in Südtirol kam es zu einem regelrechten politischen Erdbeben.
Bild: picturedesk.com

Im Wahlkampf in Südtirol lieferten Kanzler Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Strache (FPÖ) ihren Schwesterparteien noch Schützenhilfe. Nach den Ergebnissen reagieren andere.

Während Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Wahlkampf in Südtirol die SVP von Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstützte, warb Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) auch aktiv in Südtirol für die Südtiroler Freiheitlichen.

Doch beide Parteien mussten bei der Wahl Stimmenverluste hinnehmen – die Freiheitlichen verloren sogar fast zwei Drittel ihrer Wähler. Am Montag rückten deshalb per Presseaussendungen nur die jeweiligen Südtirol-Sprecher der beiden Regierungsparteien zur Beurteilung aus.

ÖVP: "Bekenntnis zur EU"

Hermann Gahr von der ÖVP gratulierte Landeshauptmann Kompatscher zum Ergebnis (die SVP fiel um rund vier Prozentpunkte auf 41,9 Prozent) und wertete die Verluste der deutschsprachigen rechten Parteien der Freiheitlichen und Süd-Tiroler Freiheit als Stärkung für "die bürgerlichen Kräfte in Südtirol" und einen "klaren Auftrag für einen europäischen Kurs" im Sinne der ÖVP.

FPÖ enttäuscht von Südtiroler Schwesterpartei

Der Südtirol-Sprecher der FPÖ, Werner Neubauer, fand deutlich schärfere Worte für die Südtiroler Freiheitlichen. "Da gibt es auch rein gar nichts zu beschönigen", heißt es in einer Presseaussendung. Aus der herben Wahlniederlage gelte es Lehren für einen Neustart zu ziehen. Die Ursache der Stimmenverluste sieht Neubauer in der Zerstrittenheit der Partei. Das Ergebnis sei auch das "Resultat von Einzelpersonen aus den eigenen Reihen, die mit höchstem Eifer die Arbeit der ansonsten in sich geschlossenen Gruppe konterkariert haben", heißt es.

Schieder: Abfuhr für Doppelpass

Der EU-Spitzenkandidat und außenpolitische Sprecher der SPÖ, Andreas Schieder, bezeichnete die deutlichen Verluste von Südtiroler Freiheitlichen und Süd-Tiroler Freiheit als "Votum gegen Rechtsparteien". Besonders aber auch als "eine Absage an die unverantwortliche Doppelpass-Politik, die die FPÖ nach Südtirol hineintragen wollte", so Schieder. Es sei erfreulich, dass die proeuropäischen Kräfte in Südtirol gestärkt wurden, heißt es abschließend.

(red)