Österreich

ÖSV-Boss reagiert auf Missbrauch von Ski-Star

Ex-Ski-Star Nicola Werdenigg (Mädchenname Spieß) wurde in den 70er-Jahren sexuell missbraucht. Nun spricht ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel.

Heute Redaktion
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ÖSV-Chef Schröcksnadel reagiert auf Missbrauch von Ex-Ski-Star Werdenigg.
ÖSV-Chef Schröcksnadel reagiert auf Missbrauch von Ex-Ski-Star Werdenigg.
Bild: GEPA-pictures.com

Nicola Werdenigg (59) brach jetzt in den Medien ihr jahrelanges Schweigen: Die frühere Tiroler Skirennläuferin, die in den 70er-Jahren unter ihrem Mädchennamen Spieß Erfolge einfuhr, wurde mehrfach sexuell missbraucht. "Ich bin kein Opfer mehr", macht die politische Quereinsteigerin (Liste Pilz) im "Heute"-Gespräch deutlich. Und erzählt ihr schlimmstes Erlebnis: "Als ich 16 war, haben mich zwei Männer unter Alkohol gesetzt, einer der beiden, ein Mannschaftskollege, hat mich vergewaltigt."

ÖSV hofft, dass sich mögliche Betroffene direkt melden



Auf den Bericht von Werdenigg reagierten jetzt der Präsident Peter Schröcksnadel und die Frauenbeauftragte Petra Kronberger des Österreichischen Skiverbands. Im Gespräch mit dem "Standard" hält Schröcksnadel fest, dass ihm in seiner Zeit als Präsident (seit 1990) "nie etwas über sexuelle Übergriffe zu Ohren gekommen" ist. Er könne aber nicht ausschließen, "dass ab und zu zwischen Trainern und Athletinnen ein rauer Ton herrscht." Generelle stellt der ÖSV-Chef fest: "Das waren damals sicher andere Zeiten." Weiters gibt er zu, dass der ÖSV aktuell auf solche Vorwürfe nicht "eingestellt" sei.

Auch ÖSV-Frauenbeauftragte Petra Kronberger ist von Werdeniggs Geschichte erschüttert und hofft, dass sich mögliche betroffene Sportlerinnen direkt an sie wenden. Ende November wolle sie gemeinsam mit Schröcksnadel dieses Thema genauer besprechen. (adu)

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