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OSZE-Beobachter sind in Berlin gelandet

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach gut einer Woche in der Gewalt prorussischer Milizen sind die OSZE-Militärbeobachter am Samstag in Slawjansk freigelassen worden. Samstagabend landete die siebenköpfige Gruppe in berlin-Tegel.

Nach gut einer Woche in der Gewalt prorussischer Milizen sind die OSZE-Militärbeobachter am Samstag in Slawjansk freigelassen worden. Samstagabend landete die siebenköpfige Gruppe in Berlin-Tegel.

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) empfing das Team zusammen mit den Verteidigungsministern aus Tschechien und Dänemark sowie Regierungsvertretern aus Polen und Schweden.

Der russische Sondergesandte Wladimir Lukin hat die OSZE-Mitarbeiter zu einem Kontrollposten bei Slawjansk begleitet und dem Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, übergeben. Von der 90 Kilometer entfernten Stadt Donezk aus waren die Beobachter nach Berlin ausgeflogen worden.

Das international zusammengewürfelte Team - vier Deutsche, ein Däne, ein Pole und ein Tscheche - warworden. Sie sind erleichert, endlich darußen zu sein. "Uns geht es den Umständen entsprechend ok. Wir haben die Feuergefechte der letzten Tage direkt mitbekommen, das möchte ich keinem zumuten", so der Sprecher der Gruppe, der deutsche Bundeswehroberst Axel Schneider.

Alle Geiseln sollten frei sein

Insgesamt hat die prorussische "Volkswehr" zwölf Menschen frei gelassen. Es sind also auch die fünf ukrainischen Soldaten, die die OSZE-Mitarbeiter begleitet hatten, auf freiem Fuß. Obwohl die Separatisten die Ukrainer ursprünglich gegen inhaftierte Gesinnungsgenossen austauschen wollten. worden. Über den Aufenthaltsort der ukrainischen Soldaten gibt es noch keine Informationen.

Frei zur Feier des Tages

Wieso die Männer plötzlich frei gelassen wurden, ist unklar. "Wie ich es ihnen versprochen hatte, haben wir gestern meinen Geburtstag gefeiert und sie laufen lassen", so der selbst ernannte Bürgermeister Wjatscheslaw Ponomarjow. Das wird wohl kaum der wahre Hintergrund sein.

Moskau hat keinen Einfluss mehr

Russland sagt mittlerweile, man hätte den Einfluss auf die prorussischen Separatisten verloren. Moskau könnte die Situation nicht alleine klären. Zuletzt hatte der Westen mehrfach gefordert, Russland sollte die Freischärler zurückpfeifen.

"Anti-Terror-Operation" geht weiter

. Am Samstag gab es wieder schwere Gefechte in der Stadt Kramatorsk und in der nahen Separatistenhochburg Slawjansk. Sowohl Bewaffnete als auch Zivilisten sollen ums Leben gekommen sein. Am Abend brachten die ukrainischen Sicherheitskräfte Kramatorsk wieder unter ihre Kontrolle.

In beiden Städten hatte Kiew Freitagfrüh eine "Anti-Terror-Operation" mit mehreren Toten und Verletzten auf beiden Seiten gestartet. In Odessa kamen bei Ausschreitungen und in einem brennenden Gewerkschaftsgebäude am Freitagnachmittag gut 40 Menschen ums Leben. Auch die EU fordert jetzt eine unabhängige Untersuchung der Gewalt.

Kiew hat eine zweitägige Staatstrauer ausgerufen.