Österreich

Otto-Wagner-Areal: Neos starten Ideenwettbewerb

Heute Redaktion
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Weil die Stadt untätig sei, gehen die Wiener Neos nun beim Otto-Wagner-Areal in die Offensive. Unter dem Motto "Gutes erhalten, Neues schaffen", sind die Wiener eingeladen, mitzugestalten.

"Das Otto-Wagner-Areal in Penzing ist ein weltweit einzigartiges Jugendstiljuwel und ein bedeutendes Sozial- und Kulturareal. Doch durch die Mutlosigkeit und Geringschätzung seitens der rot-grünen Stadtregierung ist es in seinem Bestand gefährdet", erklärte Neos-Planungssprecher Stefan Gara am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Um Bewegung in die Sache zu bringen, starten die Pinken nun einen Ideenwettbewerb, bei dem die Wiener eingeladen sind, ihre Visionen und Vorstellungen einzubringen. "Die Bürger sollen die Gelegenheit haben, ihre Stadt mitgestalten zu können. Wichtig ist uns dabei, dass Gutes erhalten und Neues geschaffen wird", so Gara. So muss für die Neos das Jugendstilensemble in seiner Einheit erhalten bleiben.

Ansiedlung der CEU "erster wichtig Schritt"

Die geplante Ansiedlung der Central European University (CEU) auf dem Gelände sei gut und wichtig, jedoch sei es längst an der Zeit auch für das Gesamtareal ein Konzept vorzulegen. "Das Otto-Wagner-Areal ist so groß wie der 8. Bezirk und muss daher als eigenes Stadtentwickungsgebiet behandelt werden", unterstrich der Klubobmann der Neos Penzing Wolfgang Gerold.

In ihren "Visionen 2030" hätten die Neos bereits Vorschläge gemacht, wie das Areal künftig genutzt und vor allem belebt werden kann. "Viele Wiener kennen das Gebiet nicht. Mit dem Ideenwettbewerb wollen wir nicht nur Visionen für das Gebiet sammeln, sondern auch die Wiener für das Areal interessieren", betonte Gerold. Das sei wichtig, denn wenn die Menschen das Gebiet nicht kennen, werde aus nicht genützt.

Pinke Visionen für das Areal

Bereits 2017 hätten die Neos einen Vorschlag zur künftigen Nutzung des Otto-Wagner-Areals gemacht. Zentrales Element ist dabei eine Kulturachse zwischen Otto-Wagner-Kirche, Jugendstiltheater und dem Museum für Stadtplanung. Dazu sieht der pinke Nutzungsplanung auch einen Universitätscampus sowie Mischnutzung für Wohnen, Gastronomie oder Gesundheitseinrichtungen vor (siehe Grafik)

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(Quelle: Neos Wien)

Stadtseilbahn für bessere Anbindung

Ein konkreter Vorschlag der Neos ist etwa die Errichtung einer Stadtseilbahn. Diese soll beim Bahnhof Ottakring starten und zum Bahnhof Hütteldorf führen", so Gerold. Die Strecke soll über sowenig Wohngegenden führen wie möglich, um die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erhöhen.

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(Quelle: Neos Wien)

Die genauen Details gelte es natürlich noch zu klären, betonte Gara, nun gehe es einmal darum offen und innovativ zu denken. "Die Stadtseilbahn ist zudem nicht als rein touristische Attraktion gedacht, sondern soll vor allem die Mobilität für die Anrainer verbessern. So könnten die Fahrkosten für die Wiener in der Wiener Linien-Jahreskarte inkludiert sein", so der Planungssprecher.

Ideenwettbewerb startet heute

Ab sofort sind die Wiener aufgerufen, ihre Ideen und Vorschläge zur Nutzung des Otto-Wagner-Areals einzureichen. Beim Ideenwettbewerb "OWA 2030 – Deine Vision fürs Otto-Wagner-Areal" können Texte, Visualisierungen oder Modellfotos eingereicht werden. Die Ideen und Konzepte (keine Planungen) können sich auf ein Gesamtkonzept, auf Teilaspekte wie zum Beispiel das Jugendstiltheater sowie auf Ideen zur besseren Verkehrsanbindung oder der Rechtsform des Otto-Wagner-Areals beziehen.

Einsendeschluss ist am 15. September 2018. Aus den Einsendungen wählt eine vierköpfige Jury unter Vorsitz des ehemaligen Direktors des Naturhistorischen Museums Wien Prof. Dr. Bernd Lötsch die besten drei aus.

Experten-Jury bewertet Einsendungen

Der Universitätsprofessor findet zum Otto-Wagner-Areal klare Worte: "In dieser Situation brutal exekutierter Ratlosigkeit der Verantwortlichen und evidenter Misswirtschaft – analog zu den seinerzeitigen AKH-Skandalen – habe ich mich entschlossen, trotz weiterhin pedantisch verteidigter Parteiabstinenz, mich als unabhängiger Vorsitzender einer Jury zur Verfügung zu stellen, um in einem offenen Ideenwettbewerb Vorschläge zu sichten, welche weitere Schäden verhindern und Zukunftslösungen vorantreiben sollen", so Lötsch.

Ebenfalls in der Jury sitzt Dr. Johanna Kraft als Vertreterin der Bürgerinitiative "Steinhof gestalten" sowie die Experten DI Josef Aumayr (ehemaliges KAV-Direktionsmitglied für Bauten und Technik) und DI Norbert Erlach (Architekt und Spezialist für Masterpläne).

Platz 1 ist mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert, der 2. Platz erhält 1.000 Euro, für den 3. Platz gibt es 500 Euro.

Die Prämierung der Siegerprojekte sollen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung stattfinden, auch eine Ausstellung ist geplant. Alle Informationen zum Ideenwettbewerb gibt es hier.

(lok)