Österreich

Otto-Wagner-Areal soll Bildungs-Campus werden

Ein fehlendes Nachnutzungs-Konzept für das Otto-Wagner-Areal sorgte für Unmut. Nun gibt es Pläne für Universitäts- und Forschungs-Einrichtungen.

Heute Redaktion
Teilen
Die Baum-Rodungen am Areal sorgten für Proteste.
Die Baum-Rodungen am Areal sorgten für Proteste.
Bild: Denise Auer

Laut einer Aussendung der Stadt soll in Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) auf dem denkmalgeschützten Areal in Penzing langfristig ein Bildungsstandort mit Universitäts- und Forschungs-Einrichtungen entstehen. Ob bzw. wann diese Pläne realisiert werden, steht allerdings noch nicht fest. Die BIG will erst eine Machbarkeits-Studie durchführen, um das Potenzial des Areals mit dem einzigartigen Jugendstil-Ensemble als Forschungsstandort auszuloten.

„Dies wäre eine hochwillkommene Nutzung des Otto-Wagner-Areals. Sie würde ein Stärkung des Universitäts- und Forschungsstandorts Wien bedeuten, ebenso wie für eine nachhaltige Belebung sorgen, die für den Erhalt dieses Kulturdenkmals der Stadt wesentlich ist", stellten Planungs-Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und Gesundheits-Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) fest.

Wohnungen im östlichen Teil

Von dem Nachnutzungs-Konzept nicht betroffen ist der östliche Teil des Otto-Wagner-Areals. Hier entstehen in den nächsten Jahren rund 160 neue Wohn-Einheiten. Am 10. April erfolgte bereits der Baustart für die ersten 65 Wohnungen durch den Bauträger Gesiba, deren Fertigstellung für 2019 geplant ist.

Das Projekt sorgt bei Anrainern, Bürgerinitiativen und den Oppositionsparteien für Unmut: "Dass derzeit im Osten des Areals ohne Konzept einfach drauflos gebaut wird, ist absolut unverantwortlich und gefährdet das wertvolle Ensemble. Natürlich sind wir für einen Flächenwidmungsplan, der das Ensemble schützt, aber nicht für einen, der Neubauten im Nachhinein ‚genehmigt'", meinte etwa Wolfgang Gerold, Bezirks-Klubobmann der NEOS Penzing.

Gerold wird gemeinsam mit der Klubvorsitzenden Beate Meinl-Reisinger morgen, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz ein Gesamtkonzept für das Otto-Wagner-Areal präsentieren.



Kritik an Salami-Taktik

Auch seitens der FPÖ gibt es Einwände: „Es geht nicht an, dass bereits jetzt ein Bauwerk errichtet wird, dann im Sinne einer Salami-Taktik im Osten des Areals des Otto-Wagner-Spitals weitere Wohnbauten errichtet werden sollen und die Öffentlichkeit damit vor vollendete Tatsachen gestellt wird", meinte der Klubobmann der FPÖ-Penzing, Bernhard Loibl.

Für Proteste sorgten zudem zuletzt Rodungen am Areal. Die Gesiba entfernte 98 Bäume, pflanzte dafür aber im Gegenzug 327 neue.

(cz)