Österreich

ÖVP fordert für Geschäfte 24-Stunden-Öffnungszeiten

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel sorgt mit seinem Vorschlag für viel Aufsehen: Er fordert die völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten in der Bundeshauptstadt. Händler sollen selbst entscheiden dürfen, ob sie an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr aufsperren wollen.

 

Einkaufen rund um die Uhr, ganz nach dem amerikanischen Vorbild soll es auch in Wien möglich sein, an sieben Tagen die Woche zu shoppen. Im "Standard" meinte der Wiener ÖVP-Chef: Derzeit sei Wien "wie ein Freibad, das bei 35 Grad geschlossen bleibt". "Das ist der blanke Wahnsinn", so Blümel weiter. 

Deswegen fordert Blümel die völlige Freigabe der Öffnungszeiten. Händler sollen sieben Tage die Woche rund um die Uhr aufsperren dürfen, wenn sie es wollen. Außerdem soll es steuerliche Entlastungen von Überstunden und Feiertagszuschlägen geben. 

Derzeit werde der Onlinehandel mit den eingeschränkten Ladenöffnungszeiten gefördert und deswegen geht es den Einzelhändlern immer schlechter.

Die Wirtschaftskammer zeigt sich weniger erfreut über diesem Vorschlag: Eine generelle Liberalisierung sei zu früh. In Wien wäre man schon froh über eine Touristenzone, meint Klaus Puza, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer. Dies könnte 140 Millionen Euro mehr Umsatz und 800 neue Jobs bringen. 

Für den österreichischen Handelsverband ist eine Liberalisierung unter den jetzigen Spielregeln nicht leistbar. Es reicht nicht, nur Lohnnebenkosten niedriger zu besteuern. Die hohen Zuschläge unter der Woche ab 18.30 Uhr und samstags nach 13 Uhr müssten gesenkt und nach hinten verschoben werden, so Handelsverband-Chef Rainer Will.