Österreich

95.000-Euro-Klopapier ums KH Nord gewickelt

Heute Redaktion
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Aufgrund der hohen Ausgaben rund um das Krankenhaus Nord hat VP- Nationalratsabgeordnete Dr. Gudrun Kugler am Dienstag symbolisch einen Ring mit Geldschein-Klopapier in Höhe von 95.000 Euro präsentiert.

Die für Wien Nord (Floridsdorf & Donaustadt) zuständige Nationalratsabgeordnete Dr. Gudrun Kugler von der ÖVP möchte damit aktuelle Missstände und die unverantwortlichen Ausgaben rund um das Krankenhaus Nord kritisieren.

Gleichzeitig hat die ÖVP-Politikerin ihre volle Unterstützung für das KH Nord zugesagt. "Mir ist die bestmögliche medizinische Versorgung der Floridsdorfer ein großes Anliegen. Die Millionen-Investitionen müssen tatsächlich beim Patienten ankommen und dürfen nicht in Verwaltung und Misswirtschaft versickern."

Das Personal im KH Nord klagte zuletzt über schlechte Bedingungen und Schwierigkeiten in der Versorgung der Patienten. "Die Lage für die Bediensteten ist prekär. Dies zeigt sich unter anderem durch vermehrte Kündigungen in einzelnen Abteilungen. Gleichzeitig wird in großem Stil Geld verschwendet!" sagt Gudrun Kugler.

Energetiker sorgt für Spott

Die Klopapier-Aktion spielt auf den Vorfall rund um den Energetiker an, der für 95.000 Euro einen "Schutzring" um das Spital "errichtete". Dadurch würden keine, "negativen Energien" ins Haus gelangen. Der Spott ließ nicht lange auf sich warten. Sogar die katholische Kirche machte sich auf Twitter lustig: "Ein einfacher Segen wäre billiger gewesen."

Ein Befund der Europäischen Investitionsbank (EIB) sorgte für weiteres Aufsehen: "Um das KH Nord zu finanzieren, erhielt der KAV ein Darlehen von rund 300 Millionen Euro von der EIB. Diese stellte später fest, dass die Baukosten im oberen Bereich, die Medizintechnik jedoch unterhalb anderer Häuser rangiere. Außerdem wird mangelnde Kommunikation im Zuge des Projekts bemängelt."

Neben erheblichen Kostenüberschreitungen und Verzögerungen kam es mehrmals nach Inbetriebnahme des Spitals zu Wasseraustritten. Fotos davon machten schnell die Runde.

Das größte Problem stellt laut Dr. Gudrun Kugler jedoch der Personalmangel dar: "Kritik kommt von der Ärztekammer und auch Gesundheitsexperten: Demnach soll die vom KAV angegebene Ärztezahl sich nur ausgehen, wenn es zu keinen krankheitsbedingten Fehlstunden kommt. Niemand übernimmt Verantwortung", kritisiert die ÖVP-Abgeordnete Rot-Grün.