Österreich

ÖVP-Stadtchefin will Vorgänger trotz Juden-Sager ehr...

Heute Redaktion
Teilen

Ein ÖVP-Bürgermeister, der gegen Ausländer und Juden hetzte und fand, alle Journalisten gehören aufgehängt, soll jetzt geehrt werden. Zumindest, wenn es nach seiner Nachfolgerin (ebenfalls ÖVP), der amtierenden Bürgermeisterin von Gföhl (NÖ) geht. Sogar der FPÖ- Gemeinderat findet das nicht in Ordnung.

 

Stein des Anstoßes: Karl Simlinger (ÖVP) sagte während einer Gemeinderatssitzung: "Mir gehen die Scheiß-Asylanten sowieso am Oasch, aber schuld sind die Pressefritzen, die gehören aufgehängt, de san wia de Juden!" Dass der Sager ins Protokoll aufgenommen wurde, war dem Mann bewusst. Nachdem "Heute" den Skandal publik machte, musste er zurücktreten. Beim anschließenden Prozess wurde der Ex-Bürgermeister freigesprochen. Die Begründung: Es waren zu wenige Personen anwesend, deshalb sei es keine Verhetzung gewesen. 

Ehrenring nach Aufforderung zum Mord

Die neue Bürgermeisterin, Ludmilla Etzenberger, will ihrem Vorgänger jetzt laut "noe.orf.at" den Ehrenring der Stadtgemeinde überreichen. Man könnte glauben, Etzenberger wüsste nichts von den Aussagen. Doch bei genauerem Nachforschen wird klar, Etzenberger war sogar anwesend, als der Sager fiel. 

Sogar FPÖ-Gemeinderat findet Juden-Sager kritisch

Damit Simlinger den Ring bekommt, braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Gemeinderat. 23 Gemeinderäte gibt es, 14 stellt die ÖVP. Für die benötigte Mehrheit müssten 15 Personen mit "Ja" stimmen. Das wird aber schwer, denn sogar die FPÖ sieht die Aussage von 2014 kritisch. 

(red)