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Familie hält Kleinkind in Ekel-Käfig gefangen

Zwischen hunderten Tieren hatte ein Paar aus dem US-Bundesstaat Tennessee auch ihr kleines Kind in einen Käfig gesperrt. Jetzt wurde es befreit.

Roman Palman
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    In diesem Käfig hielt ein Paar aus dem US-Bundesstaat ihren eineinhalb Jahre alten Buben gefangen.
    In diesem Käfig hielt ein Paar aus dem US-Bundesstaat ihren eineinhalb Jahre alten Buben gefangen.
    Henry County Sheriff's Office

    Als der Sheriff von Henry County, Monte Belew, einem anonymen Tipp wegen Tierquälerei nachging, konnte er noch nicht ahnen, welch schreckliches Verbrechen er aufdecken würde. Noch während er durch Reihen von Hundezwingern voller Tiere streifte, wurde dem Polizisten klar, dass der Fall weit größer werden würde als befürchtet. In einem Trailer konnte er durch die geöffnete Türe einen weiteren Käfig wahrnehmen – darin war ein Kleinkind eingesperrt.

    In unmittelbarer Nähe zu dem eineinhalbjährigen Buben befanden sich drei Kübel mit hunderten Mäusen und eine drei Meter lange Königsboa (Boa constrictor). Der Wohnwagen hatte nicht einmal einen Bodenbelag, die Küche war unbewohnbar und überall waren Kakerlaken und Insekten. "Ich kann nicht glauben, dass unter diesen Umständen hier Menschen überleben könnten", schildert Sheriff Belew fassungslos im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag. "Es ist schwer, etwas zu finden, das uns noch schockt, aber sowas haben wir noch nie gesehen".

    Der Bub wurde von einer Polizistin befreit, die er sofort ins Herz schloss und mit offenen Armen empfing. Drei Personen – die Mutter des Buben, Heather Scarbrough (42), sein Stiefvater Thomas Brown (46) und dessen Vater Charles (82) – wurden von der Exekutive festgenommen und müssen nun hinter Gittern ausharren. Ihre Kaution wurde mit jeweils 300.000 US-Dollar vom Haftrichter sehr hoch angesetzt.

    "Solche Dinge können lange verborgen bleiben"

    Das ebenfalls alarmierte Animal Rescue Corps befreite insgesamt 56 Hunde, zehn Hasen, vier Sittiche, 86 Hühner, drei Katzen, acht Schlangen, einen Fasan sowie 531 Mäuse, Ratten und Hamster. Sogar ein Gecko und drei Sugar Glider (Petaurus breviceps) waren dabei. Auf dem Gelände der Familie wurden zudem 127 Cannabis-Pflanzen, 17 Waffen, darunter auch ein Sturmgewehr sichergestellt.

    Sheriff Belew richtete abschließend noch einen Appell an die Bevölkerung. Jeder solle die Augen offen halten und verdächtige Vorgänge sofort melden. "Solche Dinge können in ländlichen Gegenden lange verborgen bleiben", warnt der Gesetzeshüter.