Niederösterreich

Paar soll AMS und Staat um ein Vermögen betrogen haben

Ein Paar musste in Neustadt wegen Betruges vor Gericht. Die beiden hatten Geld von überall bezogen: AMS, Versicherung, selbstständig und Coronahilfen.

Die beiden Angeklagten
Die beiden Angeklagten
Trimmel Sascha

Mit etwas Grips und einiger krimineller Energie sollen ein 29-Jähriger und eine 28-Jährige binnen zwei Jahren ein kleines Vermögen gemacht haben: Das Duo war grundsätzlich als sogenannter Tippgeber für eine Maklerfirma im Bezirk Neunkirchen aktiv. Die Schaltstelle der beiden, mutmaßlichen Betrüger: Ein kleines Büro im Bezirk Baden.

40.000 € zu Unrecht vom AMS

Von Februar 2020 bis Februar 2022 soll die 28-jährige Österreicherin und der 29-jährige Türke aus Niederösterreich laut Polizei rund 85.000 Euro an Vermittlungsprovision erwirtschaftet und gleichzeitig rund 40.000 AMS-Hilfen kassiert haben.

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    Die beiden Angeklagten
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    Trimmel Sascha

    Zwölf Mal soll die 28-Jährige zudem Gewerbe unter Verwendung der Personalien von Bekannten und Verwandten – teils hatten die Bekannten keinen Tau davon – angemeldet haben. Mit erfundenen Angaben soll sie sich so über 88.000 Euro aus dem Corona-Härtefall-Fonds und dem Comeback-Bonus erschwindelt haben. Ihr Partner reichte außerdem sieben fungierte Schadensmeldungen bei der Haushaltsversicherung ein (iPhone und Fernseher kaputt).

    Der Gesamtschaden laut Exekutive: über 200.000 Euro, das Paar setzte sich in die Türkei ab - alles dazu hier. Schließlich wurde das Ehepaar gefasst und musste am Montag wegen gewerbsmäßig schweren Betruges und anderer Delikte vor Gericht.

    Die 28-jährige Erstangeklagte zeigte sich dabei teilgeständig. Für weitere Zeugen wurde auf 13. März 2023 vertagt. Es gilt für beide Angeklagten die Unschuldsvermutung.