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Pablo Escobars Wohnhaus in Medellin wird gesprengt

Heute Redaktion
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Kolumbiens berühmter Drogenbaron Pablo Escobar lebte zuletzt in einem Wohnhaus in Medellin. Weil immer noch Bewunderer dorthin pilgern, wird es nun gesprengt.

Pablo Escobar war nicht nur einer der brutalsten und mächtigsten Drogenbosse des 20. Jahrhunderts, sondern auch einer der berühmtesten. Noch immer wird er – 25 Jahren nach seinem Tod – von einigen als "moderner Robin Hood" verklärt. In der Stadt Medellin lebte Escobar zuletzt in einem Wohnhaus, auf dessen Dach er 1994 von einer kolumbianischen Spezialeinheit erschossen wurde.

Immer wieder pilgern Bewunderer und Touristen zum "Monaco", wie das Gebäude heißt. Die Stadtverwaltung von Medellin will das nicht länger dulden und hat nun beschlossen, dass das ehemalige Luxusdomizil gesprengt wird. Die Instandsetzung des desolaten Betonbaus würde nämlich 11 Millionen Dollar (rund 9,7 Millionen Euro) kosten.

Öffentlicher Park statt Betonklotz

Stattdessen will die Stadtverwaltung lieber rund 2,5 Millionen Dollar ausgeben, um anstelle des Hauses einen 5.000 Quadratmeter großen öffentlichen Park zu Ehren der zehntausenden Opfer von Escobar und seinem Drogenkartell zu errichten.

In den Wochen vor der Sprengung wird die Hausfassade mit zahlreichen Plakaten behängt, die mit Fotos und Texten an die insgesamt mehr als 46.000 Opfer in den Jahren 1983 bis 1994 erinnern. "Respektiert unseren Schmerz, ehrt unsere Opfer (1983 bis 1994)" lautete einer der Slogans. Ein anderer Spruch lautet "Dies ist ein ethischer Kampf, um die Werte zurückzuholen, die uns die Mafia nahm".

Manuel Villa, der sich als Vertreter der Stadtverwaltung von Medellin um den Abriss kümmert, bezeichnete das "Monaco" im Dezember als "Anti-Symbol". Die Kinder in Medellin sollten sich künftig nicht mehr wünschen, "dass sie Pablo Escobar werden wollen, wenn sie groß sind".

(hos)

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