Wirtschaft

Packerl könnten später kommen: Amazon streikt

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Zeitlich perfekt abgestimmt legten am Mittwoch Amazon-Mitarbeiter in Leipzig die Arbeit nieder. Genau an diesem Tag waren Journalisten eingeladen. Gestritten wird um Geld. Die Mitarbeiter ärgern sich über zu wenig Weihnachtsgeld. Packerl könnten später ankommen, warnt die Gewerkschaft ver.di.

250 Mitarbeiter am Logistikstandort Leipzig streikten am Mittwochvormittag. Laut "MDR Sachsen" könnten es im Laufe des Tages noch 400 werden. Als die Journalisten zum Medientag eintrudelten, hätten sie über neue Technologien und die Gesundheitsmaßnahmen für Mitarbeiter informiert werden sollen. Stattdessen wird rund ein Drittel der rund 1.500 Angestellten nicht arbeiten. 

Das Weihnachtsgeschäft ist beim Onlineversand die stressigste Zeit im Jahr. Neben den 1.500 fix angestellten Mitarbeitern wird die Belegschaft auf 3.300 aufgestockt. Es sei die perfekte Zeit für einen Streik, meinte Streikleiter Thomas Schneider. Die Gewerkschaft warnte auch davor, dass sich die Zustellung von Paketen verzögern könnte. 

Das sind die Tarifvertrags-Forderungen der Amazon-Mitarbeiter: 


38-Stunden-Woche
sechs Wochen Urlaub
die im Versandhandel üblichen 1.000 Euro Weihnachtsgeld (gezahlt werden nur Euro 400 und selbst das sicherte Amazon erst im November zu)
Urlaubsgeld


Amazon verteidigt sich, dass sie im Vergleich hohe Löhne zahlen. Im September bekamen deutsche Mitarbeiter eine Lohnerhöhung von 2,1 bis 3,75 Prozent. Amazon gibt an, mindestens 10,30 Euro pro Stunde zu zahlen.