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Pädo-Kriminelle stehlen deine Kinderfotos von Instagram

Pädosexuelle werden in den sozialen Medien leicht fündig. Sie stehlen Alltagsfotos von Kindern und laden sie dann auf Kinderpornografie-Seiten hoch.

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Kinderfotos werden im Netz missbraucht.
Kinderfotos werden im Netz missbraucht.
Unsplash

Die sozialen Medien sind voll davon: Für viele Eltern, Teenager und Kinder ist es normal, ihren Alltag zu dokumentieren und ihre Fotos von den Strandferien, Schnappschüsse vom Spielplatz oder Selfies vom Fußballtraining zu posten. Das freut sie – und auch Pädokriminelle.

Diese kopieren solche Alltagsfotos von privaten Profilen und laden sie auf Kinderpornografie-Seiten hoch, die mitunter schweren Missbrauch zeigen. Manchmal nennen die Täter sogar Namen und Alter des Kindes und verlinken dessen Social-Media-Profile. Mindestens jedes vierte Foto auf einer der größten illegalen Foto-Plattformen für Pädosexuelle stammt ursprünglich von Facebook und Instagram.

Fantasien beim Versteckspiel zweier Buben

Das haben Recherchen des deutschen Politikmagazins Panorama und STRG_F ergeben. Die Reporterinnen und Reporter konnten mehrere Fälle deutscher Kinder identifizieren, deren Aufnahmen ursprünglich von Instagram oder YouTube stammten. Ein Video zeigt zwei Buben beim Versteckspielen. In den Kommentaren fantasierten User über Analverkehr mit ihnen. In einem anderen Fall hatte ein Mann hunderte Fotos und Videos von der Instagram-Seite eines Neunjährigen kopiert und hochgeladen.

"Pädosexuelle sind Jäger und Sammler, die gezielt auch solche Kinderbilder suchen. Und wenn Eltern diese Fotos im Internet posten, dann machen sie es den Tätern oft sehr einfach, diese für ihre Zwecke zu nutzen", sagt Andreas Link von "jugendschutz.net" auf "Tageschau.de". "Einmal im Netz sind sie dort für immer verfügbar."

Besonders erschreckend: Bei der Recherche kamen auch Fälle ans Licht, in denen Fotos von Social-Media-Profilen kopiert wurden, die gar nicht öffentlich einsehbar waren: "Das könnte bedeuten, dass die Opfer unter ihren Freunden und Followern Personen haben, die die Fotos ohne ihr Wissen kopieren."

Keine Bilder ins offene Netz stellen

Die Polizei werde bei gestohlenen Alltagsbildern auf Plattformen für Pädosexuelle kaum aktiv, zumal die Bildinhalte an sich nicht unter Kinderpornografie fallen. "Strafrechtlich relevant könnten allerdings die Kommentare zum Bild sein, etwa wenn sexuelle Handlungen am Kind beschrieben werden", sagt Staatsanwältin Julia Bussweiler von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität im Interview mit Panorama.

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