Österreich

Paketzusteller (24) verlor Geldbörse: Kündigung

Weil Patrick G. (24, Name geändert) die Brieftasche mit dem Nachnahmegeld verloren hatte, wurde er gekündigt und bekam Hausverbot.

Heute Redaktion
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Patrick G. mit seiner vierjährigen Tochter, für die er Alimente zahlen muss.
Patrick G. mit seiner vierjährigen Tochter, für die er Alimente zahlen muss.
Bild: Heute/Nittner

Sechs Monate lang war Patrick G. (Name geändert) aus St. Pölten bei einem Subfrächter des Paketzustelldienstes DPD beschäftigt. Bei einer seiner Dienstfahrten durch Scheibbs verlor er seine Brieftasche. Darin enthalten: Seine E-Card, die Bankomatkarte und auch das von den Kunden eingesammelte Nachnahmegeld in der Höhe von 1.006,90 Euro.

Verlustanzeige bei Polizei gemacht

Der ehrenamtliche Rettungssanitäter machte umgehend eine Verlustanzeige bei der Polizei, sein Arbeitgeber zog ihm den verlorenen Zaster vom Lohn ab, weil DPD das Geld einforderte.

Dennoch: Kurz darauf bekam Patrick G. die Kündigung, auch ein Hausverbot im DPD-Depot in Pöchlarn wurde gegen den 24-Jährigen ausgesprochen.

G.: "Die glauben, ich habe das Geld gestohlen"

"Die glauben, ich habe das Geld gestohlen, dabei habe ich mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Wochenlang haben sie mich terrorisiert, dass ich zugeben soll, das Geld genommen zu haben. Und mein Chef musste mich dann auf Druck von DPD kündigen", so der junge Vater einer vierjährigen Tochter, für die er monatlich Alimente zahlen muss, verzweifelt.

Patrick G. will die Causa nicht einfach auf sich sitzen lassen, wandte sich mit seinem Anliegen bereits an die Arbeiterkammer Niederösterreich.

DPD: "Personalpolitik liegt bei Frächter"

Auf "Heute"-Anfrage verweist DPD auf die Verträge mit deren Transportpartnern, in denen auch die Qualitätsansprüche klar definiert sind. "Sie (Anm.: die Subfrächter) sind für die Art und Weise, wie die Dienstleistung erbracht wird, vollumfänglich verantwortlich. Die Personalpolitik bzw. die Einschätzung der Kompetenz der jeweiligen Zusteller-Teams liegt direkt in der Verantwortung unserer Systempartner", so Sandra Reichl, Kommunikations-Leiterin bei DPD.

Weiters fügt die Unternehmenssprecherin hinzu: "Richtig ist, dass wir bezüglich Herrn G. ein Hausverbot für unser Depot in Pöchlarn ausgesprochen haben. Bitte um Verständnis, dass wir diesbezüglich keine weiteren Informationen geben können, da diese der Vertraulichkeit gegenüber unseren Transportpartnern unterliegen."

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