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Frau "Paladess", wie wird man eigentlich Influencer?

Heute Redaktion
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In nur eineinhalb Jahren legte Manuela K. einen Raketenstart hin. Mit über 16.000 Followern gilt sie als Profi unter den Instagramern. "Heute" hat nachgefragt, wie das eigentlich geht.

Supreme, Louis Vuiton, Air Jordans, Yeezys: Manuela K. (29) aka "Paladess" kennt sie alle, hat sie alle. Die 29-Jährige beschreibt sich als "Power Woman, Influencerin und PR-Consultant". Der begeisterungsfähigen Wienerin scheint vieles leicht von der Hand zu gehen. Bis vor eineinhalb Jahren hatte sie nämlich keinen Gedanken daran verschwendet, nebenberuflich eine Karriere auf Instagram zu machen. Nun zählt sie zu den angesagtesten Erscheinungen in ihrem Bereich.

Die Profi-Instagramerin gilt als Musterbeispiel eines erfolgreichen "Mikroinfluencers". Momentan zählt ihr Profil "Paladess" 16.300 Follower. Ihre Spezialität ist der Street Style im sogenannten Hypebeast-Genre. Ein Mix aus Skatewear, Mode aus der Hip Hop-Kultur, regulärer Mode und Luxusmarken. Oder auch für Laien – sieht lässig aus, ist aber schweineteuer.

Schicke Jogginghosen

"Heute" war so neugierig und wollte natürlich wissen, wie man sich so viel Luxus leisten kann: "Auch wenn es überhaupt nicht danach aussieht, kann ich ein richtiger Sparfuchs sein. Andere gehen jeden Tag in Restaurants essen oder werfen ihr Geld bei Parties aus dem Fenster. Ich lege Wert auf coole Kleidung oder neue Sneakers." Von Letzterem hat sie wahrlich eine Menge, "es dürften mittlerweile über 120 Paar Schuhe sein", schätzt sie.

Ein bisschen "jungenhaft" hätte sie sich schon immer gern angezogen, auch wenn sie dafür in der Schule "schräg" angesehen wurde. Also hat sie es mit dem "Mädchenhaften" gut sein lassen: "So wie manche Frauen gerne Kleider tragen, trage ich gerne Sneaker und Jogginghosen", sagt "Paladess" und beweist, entgegen Karl Lagerfelds einst schonungslosem Urteil, dass sie nicht die Kontrolle über ihr Leben verloren hat, sondern voll im Trend liegt.

Und wie wird man nun ein Instagram-Profi?

"Die Frage höre ich oft", antwortet Manuela amüsiert. "Es ist immer gut, wenn man etwas Neues macht und wirklich dahinter steht. Wenn jemand nur Influencer werden will, um Geld zu verdienen oder gratis Goodies abzustauben, dann erkennen das die User und wenden sich ab."

Manuela K. hat den Vorteil, dass sich ihre Konkurrenz im überschaubaren Rahmen hält. "Hypebeast ist vor allem von Männern dominiert", weiß K. Aber damit allein ist es nicht getan. Das wichtigste sei die "Authentizität" des eigenen Auftritts und "sich selbst treu zu bleiben", so die PR-Frau. Und wie viele müssen mir "folgen", um eine Instagram-Berühmtheit zu werden? "Da gibt es keine vorgegebene Grenze", relativiert "Paladess" die Bedeutung von Follower-Zahlen.

Sie erklärt, dass das Aufmerksamkeits-Kapital auf der sozialen Bilder-Plattform mittlerweile anders bewertet wird: "Zu Beginn haben Marken ausschließlich darauf geachtet, wer wie viele Follower vorweisen kann. Irgendwann kamen sie darauf, dass sich manche massenhaft Fake-Profile hinzukaufen. Jetzt geht es eher darum, wie engagiert die Nutzer sind. Denn das Engagement ist echt." Gemeint sind: Likes, Kommentare und wie oft ein Posting auf anderen Seiten geteilt wird.

Fazit also: Neue Ideen, Hartnäckigkeit, nicht von der Linie abweichen und eine möglichst große Zielgruppe als mögliche Konsumenten ergibt (Marken)-Authentizität!