Österreich

Palliativmedizin: Neue Schulungen für Mitarbeiter

Bis 2025 bekommen alle Mitarbeiter in der Palliativmedizin eine Fortbildung – vom Portier bis zur Ärztin.

Heute Redaktion
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Im KAV-Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus wurde jetzt das Projekt "HPCPH" (Hospiz und palliative care/Palliativversorgung im Pflegeheim) erfolgreich abgeschlossen – nach einem zweijährigen Aus- und Fortbildungsprozess.

Pflege-Chefin Drapalik: "Strukturierte Palliativkultur"

"Nach dem Pflegewohnhaus Meidling und dem Geriatrienzentrum Floridsdorf ist dies nun schon das dritte ausgebildete Haus. Damit liegen wir mit unserem Zeitplan voll im Plan: Bis 2025 soll in allen Geriatriezentern und Pflegewohnhäusern des KAV bzw. dann der "Wien Kliniken" eine systematisierte und strukturierte Palliativkultur entwickelt und zertifiziert sein", kündigt die Direktorin der KAV-Teilunternehmung Pflegewohnhäuser & Geriatriezentren Susanne Drapalik an.

Der Sinn der Fortbildung: Der Mensch und nicht dessen Krankheit stehen im Mittelpunkt. Hospiz- und Palliativversorgung ist die ganzheitliche Betreuung eines schwer erkrankten oder rund um die Uhr pflegebedürftigen Menschen.

Mensch im Mittelpunkt, besondere Sensibilität

Der Mensch in seiner schicksalhaften Lebenssituation steht dabei im Mittelpunkt. Das soll in den Schulungen für alle Mitarbeiter vermittelt werden. "Der Dachverband Hospiz Österreich ist mit der Umsetzung beauftragt. Das Ziel: Alle Pflegewohnhäuser und Geriatrienzentren – elf Häuser mit rund 3.000 Bewohnerinnen und Bewohnern – werden so Sensibilität im Bereich Palliativversorgung sowie palliativpflegerisches und palliativmedizinisches Wissen entwickelt haben. Das setzt voraus, dass sich mindestens 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen im Bereich Palliativversorgung qualifiziert haben", sagt Direktorin Susanne Drapalik. Nicht zuletzt bedürfe die Betreuung etwa von chronisch Kranken, deren Lebensende naht, einer besonderen Sensibilität, auch gegenüber den Angehörigen.

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"Menschen sollen sich bis zuletzt geborgen fühlen"

Schon bisher wurde die Palliativversorgung in den KAV-Pflegewohnhäusern und -Geriatriezentren in hoher Qualität durchgeführt. Mit der neuen Fortbildung und dem neuen Organisationsentwicklungsprozess schaffen die KAV-Häuser neue Qualitätsstandards und erweiterte Ablaufprozesse in der palliativen Grundversorgung. "Unter Einbeziehung aller Mitarbeiter durch das Palliativteam haben wir Strukturen festgelegt, die den Bewohnerinnen und Bewohnern ein gutes Leben, weitestgehend selbstbestimmt, ermöglichen. Die Menschen sollen sich in unserem Haus bis zuletzt wohl, geborgen und gut betreut fühlen", erläutert die leitende Direktorin des Pflegewohnhauses Rudolfsheim-Fünfhaus, Hildegard Menner.

In die Geriatriezentren und Pflegewohnhäusern des KAV kommen die Menschen in einem schlechten Gesundheitszustand, leiden mitunter an mehreren Krankheiten, sind auch sehr häufig an Demenz erkrankt. Was die KAV-Häuser aber von Pensionistenheimen am deutlichsten unterscheidet:

Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche werden in den Häusern medizinische, therapeutische und pflegerische Leistungen angeboten. Darüber hinaus bieten zwei der KAV-Pflegewohnhäuser als einzige Einrichtungen in Wien die Betreuung für Langzeitbeatmete an. (red)