Politik

"Für Kaufrausch und Hüttengaudi kein guter Zeitpunkt"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner äußerte sich zur Corona-Lage in Österreich und erklärte dabei auch, wie man einen dritten Lockdown verhindern kann.

Andre Wilding
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
Screenshot/ Video

"Wir sind in der dritten Woche nach dem Beginn des harten Lockdowns und mir war immer klar, dass diese Notbremsungen notwendig waren, damit etwa die Gesundheitsversorgung in Österreich nicht zusammenbricht", stellte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Dienstag in einer Pressekonferenz klar.

Man sehe nun eine "vorsichtige Entspannung" und die Zahl der Neuinfektionen werde täglich niedriger. "Ich nehme aber auch die Warnungen der Ärzte aus den Intensivstationen ernst, denn die Zahl der Intensivpatienten in den Spitälern ist nach wie vor sehr hoch".

Rendi-Wagner erklärte auch, dass der derzeitige Rückgang der Fallzahlen im Land noch auf die Maßnahmen des Soft-Lockdowns zurückzuführen seien. "Erst in den nächsten Wochen kommen die Effekte aus dem harten Lockdown". Es bestehe also die Hoffnung, dass es nächste Woche zu einer weiteren Senkung der Corona-Fälle kommen wird.

Regierung darf Kontrolle nicht verlieren

Laut der 49-Jährigen gehe es nun darum, dass man in Österreich "das niedrige Fall-Niveau stabil halten kann. Nicht nur bis Weihnachten, sondern auch über die nächsten Wochen und Monate, damit nicht gleich in drei Wochen der positive Effekt verpufft und es wieder zu einem dramatischen Anstieg kommt." Die Kontrolle über die Fallzahlen dürfe nun "nicht verloren" gehen.

Wenn es der Bundesregierung gelinge, nicht die Kontrolle über die Fallzahlen zu verlieren, "dann bin ich sicher, dass wir es schaffen, über die nächsten Monate auf einem niedrigen Zahlen-Niveau bleiben". Es wäre aber fatal, sich jetzt zurückzulegen und zu sagen, die Notbremse sei erfolgt. "Das hätte dramatische Folgen und dann hätten wir nach Weihnachten einen starken Anstieg."

Die Regierung dürfe nun nicht die selben Fehler wie nach dem ersten Lockdown im Frühling machen und etwa die Maskenpflicht lockern. "Jegliche Lockerungen müssen behutsam erfolgen und das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Es braucht eine kontrollierte Öffnung von Maßnahmen".

"Die Öffnung müssen mit begleitenden Maßnahmen erfolgen – im Sinne eines Begleitschutzes. Für mich ganz zentral ist dabei der Bereich der Schulen", so Rendi-Wagner. Es wäre hier dringend notwendig, dass es zum Schutz der Pädagogen "ganz klare Sicherheitsregeln" braucht. "Die Lehrer müssen mit Masken ausgestattet werden". Das wäre nicht nur für das Lehr-Personal ein Schutz, sondern auch für die Schüler.

"Lehrer nicht nur einmal testen"

Die SPÖ-Chefin spricht sich auch für eine Maskenpflicht für Kinder an Schulen aus. "Ich würde ab Beginn der Unterstufe eine Maskenpflicht für Kinder während des Unterrichts vorschlagen. Es ist wichtig, die Schulen zu einem sicheren Ort zu machen." Außerdem fordert Rendi-Wagner, dass die Lehrer regelmäßig auf Corona getestet werden.

"Es nützt nichts, Lehrer einmal zu testen. Diese Tests müssten regelmäßig und flächendeckend stattfinden einmal pro Woche stattfinden. Einen räumliche und zeitliche Entzerrung ist ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme". Laut Rendi-Wagner hätte so bereits der Schulstart im September erfolgen müssen: "Dann hätten wir uns viel erspart".

Neben Schulen seien auch die Alten- und Pflegeheime ein weiterer wichtiger Bereich, denn 38 Prozent aller Corona-Toten waren Bewohner von solchen Heimen. "Es ist nur logisch das, wenn man an Prävention und Schutzmaßnahmen denkt, hier ansetzt", so die SPÖ-Chefin. Es brauche auch in den Heimen Systematik und Regelmäßigkeit von Tests.

Und laut Rendi-Wagner seien auch Massentests eine "sinnvolle Ergänzung", wenn diese "regelmäßig" gemacht werden. "Dann kommen wir einen Schritt näher an unsere Normalität." Außerdem brauche es auch beim Contact-Tracing eine "personelle Aufstockung". "Es ist eine wichtige begleitende Maßnahme, um einen dritten Lockdown verhindern zu können".

"Für Einkaufs-Rausch und Hütten-Gaudi ist momentan kein guter Zeitpunkt", fasste Pamela Rendi-Wagner zum Abschluss ihrer Pressekonferenz zusammen.

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