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Pannen-Reederei "schenkt" Gästen Bademäntel

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Passagiere des havarierten und am Donnerstag in einen US-Hafen geschleppten US-Kreuzfahrtschiffes "Triumph" fühlen sich veräppelt. Die Reederei Carnival schenkte ihnen für die Strapazen die bereits gebrauchten Bademäntel.

Die Passagiere des havarierten und am Donnerstag in einen US-Hafen geschleppten US-Kreuzfahrtschiffes "Triumph" fühlen sich veräppelt. Die Reederei Carnival schenkte ihnen für die Strapazen die bereits gebrauchten Bademäntel.

Kein wirklicher Trost ist Passagieren nach tagelanger Odyssee auf dem navigierunfähigen Kreuzfahrtschiff "Triumph" ein Geschenk der Reederei Carnival: Diese schenkte den mehr als 4.000 Reisenden nach dem glücklichen Ende des Abenteuers die Bademäntel, die ihnen an Bord zur Verfügung gestellt worden waren. "Selbstverständlich sind die Bademäntel von Carnival Triumph ein Geschenk", erklärte die Reederei am Freitag offiziell auf dem Internet-Kurznachrichtendienst Twitter.

Das Geschenk sorgte bei den Reisenden für viel Spott. "Wer will denn einen Bademantel, der stinkt?", fragte Astrid Martinez auf Twitter. Natalie Eshaya kommentierte: "Sind die großzügig!" "Was wird wohl ein Carnival-Bademantel morgen auf Ebay wert sein?", fragte sich Paul Nather.

Die weißen Bademäntel der "Triumph" waren zum Symbol der albtraumhaften Reise geworden, weil viele Passagiere sie sich auf Deck angezogen hatten, um besser gesehen zu werden. Andere hatten Botschaften auf die Mäntel geschrieben, während das Schiff nach einem Brand im Maschinenraum tagelang im Golf von Mexiko herumtrieb.

Tagelange Rettungsaktion

Nach Tagen auf hoher See mit stinkenden Toiletten und ohne Navigation sowie einer kleinen Panne beim Abschleppen hat das Schiff am späten Donnerstagabend endlich im Hafen von Mobile im US-Staat Alabama angelegt.

Nachdem am Sonntag ein Brand im Motorraum den Antrieb der "Triumph" beschädigte hatte, hatte die US-Küstenwache das navigierunfähige Schiff tagelang über das Meer gezogen. Die "Triumph" hatte auch 1.000 Crewmitglieder an Bord.

Nach Berichten von Reisenden herrschten an Bord unhaltbare hygienische Zustände. Die Toiletten würden überquellen, Menschen müssten wegen des Gestanks in Gängen oder an Deck schlafen. Zudem gebe es nicht genug zu essen, zitierten US-Medien Passagiere.

Flüge und Hotels organisiert

Etwa 200 Mitarbeiter der Reederei sollen sich um die Menschen kümmern, berichtete CNN. Mit Bussen können sie nach Galveston (Texas) fahren, wo die Reise begann, oder nach Houston. Mehr als 1.500 Hotelzimmer habe die Reederei in New Orleans reserviert. Für Freitag seien zahlreiche Charterflüge von New Orleans nach Houston organisiert worden. Auch für die Weiterfahrt nach Galveston stünden Transportmittel bereit, damit die Gäste ihre Autos abholen könnten, falls sie im Hafen von Galveston geparkt hätten.

Die Ankunft des Luxusliners in den USA hatte sich durch eine Panne verzögert. Wie der TV-Sender CNN am Donnerstag berichtete, riss bei dem Abschleppmanöver ein Seil. Es konnte nach über einer Stunde ersetzt werden.