Welt

Papst Franziskus läutete das Osterfest ein

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Angelo Carconi (ANSA)

Papst Franziskus hat am Sonntagvormittag auf dem Petersplatz die liturgische Feier zum Palmsonntag als Auftakt der Karwoche zelebriert. Zur Begrüßung schwenkten die in Rom versammelten Pilger Ölzweige. Diese erinnern an den Einzug Jesu in Jerusalem, während die Verlesung der Passionsgeschichte während der Messe bereits das Gedenken an Kreuzigung und österlicher Auferstehung vorwegnimmt.

Eine Prozession von circa 100 Jugendlichen, Bischöfen und Kardinälen zog auf dem Peterplatz bis zum Altar vor dem Petersdom. Dort feierte der Papst die Messe. Unter den Zehntausenden anwesenden Gläubigen waren insbesondere viele junge Menschen aus Rom sowie lateinamerikanische Pilger.

Papst trug Stab von Häftlingen

Häftlinge einer Strafanstalt im norditalienischen Sanremo hatten einen neuen Kreuzstab gefertigt, den das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche erstmals am Palmsonntag verwendete. Der Stock aus Olivenholz ist mit dem Wappen des Jesuitenordens verziert, dem Franziskus angehört. Der Kreuzstab, die sogenannte Ferula, ist ein Kennzeichen päpstlicher Würde.

Rund 1,7 Milliarden katholische und evangelische Christen in aller Welt beginnen am Palmsonntag die "Heilige Woche", den Höhepunkt des Kirchenjahres. Am Sonntag vor Ostern werden traditionell Palmzweige in der kirchlichen Prozession mitgetragen, mit Weihwasser gesegnet und in den Häusern anschließend hinter Kruzifixe gesteckt.

Fauxpas: Papst verwechselte Päpste

Ausgerechnet vor dem päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften ist Papst Franziskus bereits am Samstag ein "historischer" Lapsus unterlaufen: In seiner Ansprache vor renommierten Geschichtsprofessoren aus aller Welt ordnete er ein Zitat von Pius XII. (1939-1958) fälschlicherweise Benedikt XV. (1914-1922) zu.

Der Satz "Mit dem Frieden ist nichts verloren, aber durch den Krieg kann alles verloren gehen", stammt nicht aus dem Friedensappell von Benedikt XV. vom August 1917, wie es in dem vom vatikanischen Presseamt veröffentlichten Redetext laut Kathpress hieß, sondern aus einer Radiobotschaft Pius' XII. vom 24. August 1939.

Die päpstliche Zeitung "Osservatore Romano" veröffentlichte die Rede später mit der korrekten Zuordnung des Zitats. Vermutlich geht der Fehler auf das Konto eines päpstlichen Redenschreibers. Für den Tenor der päpstlichen Worte war das Versehen ohnehin unerheblich: Diese "prophetischen Worte" seien heute aktueller denn je, so Franziskus.