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Papst will nicht, dass sein Ring geküsst wird

Heute Redaktion
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Ein Video zeigt, wie Papst Franziskus ständig irritiert seine Hand wegzieht, als Gläubige seinen Ring küssen wollen. Ein Zeichen dafür, dass er weltoffener sein will?

Papst Franziskus besuchte im italienischen Loreto eine Pilgerstätte und begrüßte dort Gläubige. Viele wollen seinen Ring küssen, wie es traditionell üblich ist. Doch immer wieder zieht er seine Hand weg.

"Manchmal mag er es, manchmal nicht", wenn man seinen Ring küsst, berichtete ein Vertrauter, nachdem das Video für Diskussionen sorgte. "So einfach ist das."

Der Ring ist ein Symbol der Verbundenheit des Papstes mit der katholischen Kirche. Während viele strenge Katholiken meinten, der Papst bricht damit mit einer Tradition und er Leute seinen Ring küssen lassen sollen, sehen es zahlreiche Gläubige anders.

Franziskus Biograph Austen Ivereigh erklärte: "Er stellt damit sicher, dass die Leute sich mit ihm beschäftigen und ihn nicht als heilige Reliquie behandeln. Er ist der Stellvertreter Jesu auf Erden, kein römischer Kaiser."

Weltliche Import

Der jesuitische Priester Russell Pollitt legte nach: "Es ist höchste Zeit damit aufzuhören, die Ringe von Bischöfen zu küssen." Technisch ist der Papst nämlich der Bischof von Rom. "Es ist lächerlich und hat nichts mit Tradition zu tun. Es ist von Monarchien importiert. Vieles vom Pomp rund um Bischöfe sollte abgeschafft werden."

Historiker erinnern daran, dass auch Papst Johannes Paul II. nicht immer wollte, dass Gläubige seinen Ring küssen. (red)