Welt

Papst-Kammerdiener steht vor Gericht

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: LOsservatore Romano

Im Vatikan ist der Prozess gegen den Kammerdiener von Benedikt XVI., Paolo Gabriele, der sich wegen des Vorwurfs des schweren Diebstahls von Akten des Papstes verantworten muss, auf den kommenden Dienstag vertagt worden.

Weitere Gerichtsverhandlungen sind danach täglich bis zum 6. Oktober vorgesehen. Der Präsident des vatikanischen Gerichts, Giuseppe Dalla Torre, berichtete, dass das Verfahren bereits kommende Woche zu Ende gehen könnte. Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag soll Gabriele vor den Richtern aussagen.

Die Richter beschlossen die Trennung des Prozesses gegen Gabriele von jenem des Informatik-Experten, Claudio Sciarpelletti, dem Beihilfe vorgeworfen wird. Kein Termin wurde für die Fortsetzung des Verfahrens gegen Sciarpelletti bekanntgegeben, der im Gegensatz zu Gabriele vor Gericht nicht anwesend war. Sciarpelletti wurde von seinem Anwalt vertreten und erklärte sich unschuldig. Zwei Stunden und 15 Minuten dauerte die erste Audienz im Verfahren gegen den Ex-Kammerdiener.

Der Prozess gegen Gabriele fand in einem kleinen Gerichtssaal hinter der Peterskirche statt. Zu den Verhandlungen wurde lediglich ein Pool aus acht Printmedien- und Agenturjournalisten zugelassen, die den Kollegen dann über die Entwicklungen des Prozesses berichteten. Fotos oder TV-Bilder des Angeklagten im Gerichtssaal gab es keine. Ein Richter-Trio führte den Prozess.

Dem im Mai festgenommenen und inzwischen in den Hausarrest entlassenen Ex-Diener Benedikts wird vorgeworfen, vertrauliche Dokumente vom päpstlichen Schreibtisch entwendet zu haben, von denen einige brisante in die Medien gelangten. Ihm drohen laut Vatikan-Juristen bis zu vier Jahren Haft. Gabriele, der nach 53 Tagen Haft unter Hausarrest gestellt wurde, war bei der Gerichtsverhandlung anwesend, berichteten italienische Medien.

Mit Gabriele muss sich ein zweiter Angestellter verantworten, der als Informatiker für das Staatssekretariat des Vatikans gearbeitet hat. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen. Der Prozess gegen Gabriele findet in einem kleinen Gerichtssaal hinter der Peterskirche statt. Zu den Verhandlungen wurde lediglich ein Pool aus acht Printmedien- und Agenturjournalisten zugelassen. Fotos oder TV-Bilder des Angeklagten im Gerichtssaal wird es dagegen nicht geben. Ein Richter-Trio führt den Prozess.

Im Pressesaal des Vatikans versammelten sich Dutzende Journalisten, die auf den Bericht der zum Prozess zugelassenen Reporter warten. Die Gerichtsverhandlung sollte etwea drei Stunden dauern. Nicht ausgeschlossen wird, dass die Richter die Mitglieder der Kardinalskommission vernehmen werden, die im Auftrag des Papstes die Untersuchung im Skandal um die Entwendung vertraulicher Dokumente des Papstes geführt haben. Die Kardinalskommission besteht aus dem Spanier Julian Herranz, dem Slowaken Jozef Tomko und dem Süditaliener Salvatore De Giorgi.

APA/red.