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Papst verabschiedet sich mit Generalaudienz

Heute Redaktion
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Einen Tag vor seinem Rücktritt absolviert Papst Benedikt XVI. am Mittwoch seinen letzten großen öffentlichen Auftritt. Zur Generalaudienz auf dem Petersplatz kamen etwa 200.000 Menschen, darunter auch einige Österreicher.

Das Papamobil brachte Papst Benedikt XVI. zum Petersplatz, auf und um den sich eine riesige Menschenmenge versammelt hatte. Das Fahrzeug bahnte sich den Weg zur Bühne durch eine schmale, mit Hilfe von Absperrungen gebildeten Gasse. Das Kirchenoberhaupt winkte in die Menge, die ihn mit zahlreichen Fahnen und Transparenten empfing.

Hin und wieder nahm der Papst ein Baby in den Arm und küsste es. Die Security-Mitarbeiter wirkten während der Fahrt verständlicherweise etwas nervös, blickten immer wieder um sich, um für die Sicherheit des Paptes zu garantieren. Danach begann die Veranstaltung. Wer zu weit entfernt war, konnte die Audienz auf Bildschirmen verfolgen.

Kräfte ließen nach

Benedikt XVI. erklärte, er habe den Beschluss auf seines Amtsverzichts nach tiefen Überlegungen getroffen, nachdem er gespürt habe, dass seine Kräfte nachließen. Er habe diese Entscheidung zum Wohl der Kirche getroffen. Der Heilige Vater dankte den Gläubigen, die seinen Rücktritt mit Respekt und Verständnis aufgenommen haben.

Besondere Grüße aus Bayern

Benedikt XVI. wurden die besten Wünsche in verschiedenen Sprachigen Gläubigen überreicht, darunter auch auf Deutsch: "Die Gläubigen aus Deutschland, insbesondere ihrer Heimat Bayern, bekunden Ihnen ihre Verehrung und Dankbarkeit".

Der Papst antwortete in einigen Sprachen, unter anderem auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Er sprach den Besuchern "ein herzliches Vergelt's Gott" aus und bedankte sich bei allen Anwesenden und Wegbegleitern in seiner Zeit als Papst. Lob gab es auch für eine Musikeinlage nach den deutschen Grüßen: "Ich danke der Traunsteiner Blaskapelle, dass sie die Bayern-Hymne so schön gespielt hat."

Im Anschluss wurde das Vaterunser in lateinischer Sprache gesungen, bevor der Papst die Besucher segnete. Danach stieg der Papst wieder in sein Papamobil und fuhr ein zweites Mal vorbei an den begeisterten Zuschauern.

Schönborn vor Ort

Bei der Generalaudienz am Mittwoch sind neben zahlreichen Pilgern auch viele Geistliche anwesend. Unter den Gästen sind , Alfons Kloss, Österreichs Botschafter beim Heiligen Stuhl und Maximilian Heim, Abt des Stiftes Heiligenkreuz. Mehrere Pfarrgruppen hatten Reisen in den Vatikan geplant.

Die Behörden der italienischen Hauptstadt hatten im Vorfeld Vorkehrungen getroffen, um den Ansturm von Gläubigen, Touristen, Berichterstattern und Schaulustigen zu bewältigen: Hunderte Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Tausende Freiwillige werden eingesetzt, um den Pilgern Informationen zu liefern. Straßen rund um den Kirchenstaat wurden für den Verkehr gesperrt, der öffentliche Nahverkehr verstärkt. Die Kontrollen beim Zugang der Pilger zum Petersplatz wurden verschärft.

Das knapp achtjähriges Pontifikat Ratzingers endet am Donnerstag um 20.00 Uhr. Bereits um 17.00 Uhr will das scheidende Oberhaupt der katholischen Kirche per Hubschrauber den Vatikan verlassen, um sich für einige Wochen in die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo nahe Rom zu begeben.

Vor seiner Abreise ist ein Treffen mit Mitgliedern des Kardinalskollegiums geplant, dessen wahlberechtigte Angehörige einen neuen Papst bestimmen sollen. Benedikt XVI. hatte seinen Amtsverzicht vor gut zwei Wochen überraschend bekannt gegeben, .