Paris-Terrorist schweigt und "vertraut auf Allah"

Salah Abdeslam (28) gilt als der einzige Überlebende der Attentäter, die im November 2015 130 Menschen in Paris töteten. Jetzt steht er vor Gericht.

Der Angeklagte erhob sich nicht aus seinem Sessel, als der Richter die Anklage verlas. Auch die Aussage verweigerte Salah Abdeslam: "Ich möchte nicht auf Fragen antworten", so der 28-jährige Franzose mit mit marokkanischen Wurzeln.

Ein Schuldeingeständnis sei das nicht. Man solle ihn nach eigenem Ermessen beurteilen, das sei seine Verteidigung. Er vertraue auf Allah.

Abdeslam steht wegen Schüssen auf Polizisten am 15. März 2016 in Belgien vor Gericht, nicht wegen seiner Rolle bei den Anschlägen in Paris im Jahr 2015, bei denen 130 Menschen starben. Er gilt als einziger überlebender Attentäter.

Schüsse in Brüsseler Vorort

Schon bei diesem Verfahren drohen dem Angeklagten bis zu 40 Jahre Haft wegen mehrfachen terroristisch motivierten Mordversuchs an Polizeibeamten.

Im März 2016 war es zu einem Schusswechsel gekommen, als Polizisten in einem Brüsseler Vorort sein Versteck entdeckt hatten. Drei Polizisten wurden verletzt, der ebenfalls verdächtige 35-jährige Algerier Mohamed Belkaid getötet. Abdeslam und der 24-jährige Tunesier Soufien Ayari, ebenfalls vor Gericht, flüchteten, wurden aber drei Tage später festgenommen.

Nach dem Pariser Blutbad hatte Abdeslam seinen Sprengstoffgürtel nicht gezündet und war geflohen. Monatelang wurde er fieberhaft gesucht. Jetzt muss er sich vor Gericht verantworten. Der schwer bewachte Prozess soll bis Freitag dauern. Es gilt die Unschuldsvermutung.





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(lu)