Pariser Polizei schießt Hammer-Angreifer nieder

"Das ist für Syrien!", schrie der Angreifer und schlug einem Polizisten mit einem Hammer auf den Kopf – direkt vor der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame.

Schocknachricht am Dienstag aus Paris: Vor der Kathedrale Notre-Dame waren Schüsse gefallen, die Polizei hatte den Bereich um das weltberühmte Gotteshaus abgeriegelt.

Ein Unbekannter hatte am späten Nachmittag einen Polizisten mit einem Hammer attackiert. Der Angreifer traf den Beamten mit seinem schweren Tatwerkzeug am Kopf. Ein zweiter Polizist eröffnete daraufhin das Feuer auf den Hammer-Mann und konnte ihn so "neutralisieren", wie die Pariser Polizei später mitteilte.

Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe laute Schreie gehört. Dann seien zwei Schüsse gefallen. Er habe den verletzten Angreifer auf dem Vorplatz der Kathedrale liegen sehen. "Überall war Blut", sagte der Zeuge. "Die Menschen sind in Panik geraten."

Angreifer: "Das ist für Syrien!"

Der angeschossene Angreifer wurde unter strengster Polizeiüberwachung in ein Krankenhaus überstellt.

Der Hammer-Angriff hatte offenbar einen politischen Hintergrund. Frankreichs Innenminister Gérard Collomb sagte am Abend, der Angreifer habe bei der Tat gerufen: "Das ist für Syrien!" Der Täter sei nach eigenen Angaben ein Student aus Algerien.

Die Attacke passierte auf der Seine-Insel Île de la Cité, mitten im Herzen von Paris. Täglich quälen sich tausende Besucher durch die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame. Während des Polizeieinsatzes wurde das Gelände vollständig abgeriegelt, Hunderte Touristen saßen in dem Gebäude fest.

Nachdem die Situation sich beruhigt hatte, wurde das Pariser Wahrzeichen wieder geöffnet. Erst gegen 17.30 Uhr wurden die Menschen langsam aus dem Gebäude entlassen.

Die Eingeschlossenen wurden mit erhobenen Händen durchgecheckt und beim Ausgang noch einmal komplett durchsucht, wie ein Amerikaner aus dem Inneren der Kathedrale twitterte:

Vierzig Minuten später vermeldete die Polizei: Situation unter Kontrolle! Ob die Tat einen terroristischen Hintergrund hat, ist unklar – die Anti-Terror-Behörde hat Ermittlungen aufgenommen.

Frankreich wird seit rund zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, knapp 240 Menschen kamen dabei ums Leben. (red)