Wien

Parkstrafe nicht bezahlt – Mann muss dreimal in Haft

Immer mehr Österreicher müssen hinter Gitter, weil sie Verwaltungsstrafen nicht zahlen können. Einem 36-Jährigen wurde die Parkstrafe zum Verhängnis.

Heute Redaktion
Immer mehr Menschen in Österreich müssen wegen nicht bezahlter Verwaltungsstrafen ins Gefängnis
Immer mehr Menschen in Österreich müssen wegen nicht bezahlter Verwaltungsstrafen ins Gefängnis
Getty Images/iStockphoto

Christian S. musste 2.000 Euro wegen Alkohol am Steuer zahlen. Nur wenige Wochen flatterte die nächste Post ins Haus. 100 Euro wegen Falschparkens wurden für den 36-Jährigen fällig.

Ohne Auto kein Job für Christian S. 

Zu dieser Zeit arbeitete der Dreifach-Papa als Tischler. Er belieferte Kunden bis nach Hause, war dadurch auf sein Auto angewiesen. Wegen seiner Verkehrsstrafen aber wurde ihm der Führerschein abgenommen, berichtet der "Kurier".

Durch den fehlenden Führerschein verlor Christian S. seinen Job, in Folge sogar seine Wohnung. Durch die Strafen summierten sich für ihn 48.000 Euro an Schulden, gibt er gegenüber dem "Kurier" zu. 

Sechs Wochen Haft nicht genug um Strafe zu zahlen

Im vergangenen Sommer kam für S. dann die Festnahme. Sechs Wochen musste er ins Gefängnis, weil er die Verwaltungsstrafen nicht bezahlen konnte. Wie der "Kurier" berichtet, ist er damit bei weitem nicht allein. Im Jahr 2022 mussten bundesweit 5.243 Menschen eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen. 

Gerade bei Betroffenen, die hohe Schuldensummen ansammeln, reicht eine Strafe nicht aus. So auch bei Christian S. Wie der Kurier berichtet, musste er von Anfang Jänner bis 20. Februar 2023 wieder ins Gefängnis. Der 36-Jährige würde gerne die Chance nutzen, seine Schulden mit gemeinnütziger Arbeit abzubezahlen. Diese wird ihm aber nicht gewährt.

"Neuregelung kein Thema"

Im Finanzstrafrecht gibt es die Möglichkeit, seine Schulden mit gemeinnütziger Arbeit auszugleichen. Im Verwaltungsstrafrecht gibt es diese Alternative nicht, auch wenn sie vor einigen Jahren in Planung war, wie der "Kurier" berichtet. Aus dem Büro der zuständigen Ministerin Edtstadler (ÖVP) hieß es gegenüber dem "Kurier", dass eine "solche Neuregelung im Regierungsprogramm nicht vorgesehen und daher kein Thema" sei. Christian S. muss daher im Herbst noch ein drittes Mal ins Gefängnis. 

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