Österreich

Partner im AKH getötet: Familie muss zum Verhör

Mord oder mörderisch großer Liebesbeweis dem sterbenden Freund gegenüber – diese Frage beschäftigt seit Sonntag das Land.

Heute Redaktion
Teilen

Da wurde nämlich bekannt, dass eine Wienerin die lebenserhaltenden Geräte abgestellt hatte, nachdem sie sich von ihrem im Koma liegenden Partner (70) verabschiedet hatte. Der Mann war nach einer Nierentransplantation ins Koma gefallen und nicht mehr aufgewacht.

"heute.at"-User: "Nachvollziehbar"

Das Wiener AKH, wo der Kranke seit 1. April intensivmedizinisch behandelt worden war, informierte die Frau am Freitag über die ausweglose Situation: „Kommen Sie schnell, er hat nur noch ein paar Stunden zu leben." Die 52-Jährige trank sich Mut an und soll dann im Spital – als keine Zeugen im Raum waren – den Strom des Beatmungsgeräts gekappt haben. 71 Prozent der User von heute.at waren am Montag der Meinung: „Ja, wir können das Handeln dieser Frau nachvollziehen, wenn die beiden das vorher so vereinbart haben."

Polizei: Jetzt Umfelderhebungen

Wie berichtet, gab die Verdächtige bei der Kripo an, dass sie mit ihrem Freund mündlich ausgemacht hatte, sich gegenseitig einen längeren Todeskampf zu ersparen. Ob diese Version stimmen kann, sollen nun Familienmitglieder und Freunde der beiden den Ermittlern sagen. Polizeisprecher Harald Sörös sagte zu „Heute": „Wir ermitteln nach wie vor wegen Mordverdachts und führen – wie das in so einem Fall üblich ist – natürlich Umfelderhebungen durch." Dennoch bleibt die 52-Jährige auf freiem Fuß.

Die Staatsanwaltschaft hat laut Nina Bussek keinen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt: „Es besteht keine Flucht-, Verdunkelungs- oder Tatbegehungsgefahr." (coi)

Picture