Partnerin erstochen: Mann heute vor Gericht in Wien

Manfred B. soll im September seine Partnerin (53) in Wien-Meidling erstochen haben. Danach versteckte er sich und wollte sich umbringen. Heute startet der Prozess.

Manfred B. (47) muss sich heute wegen Mordes vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Er soll im Vorjahr seine langjährige Lebensgefährtin Liane B. (53) aus Eifersucht erstochen haben.

Verteidigerin Astrid Wagner versuchte zuerst die Geschworenen davon zu überzeugen, was für eine furchtbare Kindheit ihr Mandant hatte. Der Vater war angeblich ein Alkoholiker, der die Mutter bis zur Bewusstlosigkeit schlug. Als Bub kam Manfred B. dann im Alter von nur 4 Jahren in ein Heim. Mit 12 ging er auf den Strich – und wurde von einem perversen Freier vergewaltigt. Für die Heimaufenthalte erhielt der Angeklagte Jahrzehnte später 25.000 Euro Entschädigung.

Das spätere Opfer lernte Manfred B. nach der Scheidung von seiner ersten Frau kennen, mit der er auch eine Tochter hat. "Sie war die Richtige für mich", erzählte der Wiener. Die beiden waren 13 Jahre lang zusammen, erst im letzten Jahr gab es "Brösel": Zweimal kam es zur Trennung, zweimal kamen die beiden wieder zusammen. Im September wollte sich die Frau dann aber endgültig trennen. "Ich spüre keine Liebe mehr", schrieb sie an Manfred B. Dieser leidet seit Jahren an Depressionen und wollte sich umbringen. Im Netz googelte er nach Selbstmordarten.

Am Tag der Tat kam es dann zu einer verhängnisvollen Aussprache. Manfred B. soff sich während des Gesprächs mit einem Mix aus Wodka und Medikamenten ins Delirium. Dazu rauchte er angeblich auch Cannabis. Am Handy von Liane B. las er dann zufällig eine Nachricht von einem anderen Mann. "Ich hol' mir Nähe und Zärtlichkeiten woanders", war ihre Antwort, als sie Manfred B. zur Rede stellte. Daraufhin zuckte der Wiener aus. Er nahm ein Kabel und würgte die Frau, bis diese ohnmächtig war. Dann holte er zwei Fleischermesser aus der Küche und stach 15 Mal zu. Liane B. verblutete.

Manfred B. wollte sich erhängen, war aber zu sehr betrunken. Also nahm er einen Medikamenten-Cocktail, der ihn fast umbrachte. Anrainer fanden ihn in letzter Sekunde im Hof eines Gemeindebaus in Meidling und riefen die Rettung. Die Mutter des Angeklagten fand die tote Schwiegertochter in der Wohnung des Mannes.

Ein Urteil soll noch heute fallen.

(pet)