Tirol

"Urlauber" aus dem Ausland stürmen Skiort St. Anton

Dutzende "Ski Bums" haben sich in dem weltbekannten Wintersportort einquartiert. Dabei pfeifen sie aber offenbar auf die Corona-Regeln.

Roman Palman
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Polizisten bei der Kontrolle der Quarantäne des Paznauntals im März 2020
Polizisten bei der Kontrolle der Quarantäne des Paznauntals im März 2020
Kerstin Joensson / AP / picturedesk.com

Party trotz Corona – Fotos von Feiern mit Dutzenden Gästen sorgen jetzt weit über die Ortsgrenzen von St. Anton am Arlberg für Empörung. "Offenbar kursieren Tipps im Internet, wie man Verbote umgeht und unbehelligt nach St. Anton kommt, nämlich mit dem Zug aus Zürich", ärgert sich Ortschef Helmut Mall gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". Auf Fotos seien teilweise "30 bis 40 Partygäste zu sehen".

Als Schuldige werden die sogenannten "Ski Bums" ausgemacht. Dabei handelt es sich um junge Menschen, vorrangig aus Großbritannien und Skandinavien, die jeden Winter den Ort füllen. Auch heuer sind wieder Dutzende hier und fröhnen ihrer Lust nach Ski, Snowboard und Party. Finanziert wird dieser Lebensstil oft durch Gelegenheitsjobs als Tellerwäscher oder Schneeschaufler.

Gegenüber "Heute" erklärt Mall den in seinem Ort beobachteten Modus operandi der "Urlauber": Weil Hotels geschlossen haben, würden die jungen Leute nach ihrer Anreise bei der Gemeinde einen Nebenwohnsitz anmelden und angeben, zur Arbeitssuche hier zu sein.

"Wir sind mitten in einer Pandemie, es gibt keine Arbeit derzeit", klagt der Bürgermeister die Situation. Anstatt bei der Jobsuche, seien die "Ski Bums" dann auf der Piste zu sehen, während der ganze Ort in verordnetem Stillstand verharren muss.

Jetzt schärfere Kontrollen

Bürgermeister Mall zeigte sich auch empört über "schwarze Schafe" unter den Vermietern, die dieses Spiel mitspielen. Zudem musste die Polizei offenbar feststellen, dass es trotz geschlossener Hütten weiter Apres-Ski betrieben wird – gefeiert wird nun in Heustadln samt Dosenbier aus dem Dorfladen.

Mall reagierte mit einer Postwurfsendung, in der er warnt, dass solche "Fakten und Tatsachen" nicht geduldet werden könnten. Er fürchtet, dass bei einer Einschleppung des Virus seinem Ort großer Schaden zufügen werden könnte.

Und: Jetzt werde besonders scharf nach dem Melde- und Aufenthaltsgesetz kontrolliert. "Die Polizei ist damit bereits beauftragt", so der stellvertretende Bezirkshauptmann Siegmund Geiger laut "TT"-Bericht.

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