Österreich

Passant attackierte Autolenker - ein Jahr Haft

Heute Redaktion
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Ein 28-jähriger Steirer, der im April einen Autofahrer unter anderem mit einem Messer angegriffen hatte, wurde am Grazer Straflandesgericht zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte ging im April zusammen mit seiner Freundin in Graz bei Rot über die Straße und wurde beinahe von einem Auto angefahren. Daraufhin rastete der Mann völlig aus und begann, auf den Lenker einzutreten und ihn zu schlagen. Dann soll er auch einen Stich mit einem Küchenmesser versucht haben, doch den konnte das Opfer abwehren und blieb somit unverletzt.

Weil dabei ein Messer im Spiel war, klagte die Staatsanwaltschaft Mordversuch an. Doch die Geschworenen entschieden auf schwere Körperverletzung und ein Jahr unbedingte Haft. Diese Entscheidung hätte es bereits vor einigen Wochen und ohne Geschworene geben können, denn so war der Fall bereits einmal vor dem Einzelrichter gelandet. Doch dieser hatte sich für unzuständig erklärt, als er die Geschichte mit dem Messer im Detail hörte.

Angeklagter seit Jahren drogensüchtig

Trotzdem wurde der Fall nun vor einem Geschworenengericht (Vorsitz: Angelika Hacker) verhandelt. Der Beschuldigte ist seit seinem 14. Lebensjahr drogensüchtig und war bereits sieben Jahre in Haft. Er beteuerte, er habe nie die Absicht gehabt, den anderen zu töten, das Messer sei ihm sowieso gleich aus der Hand gefallen. Angeblich, weil seine Freundin ihm einen Schlag auf den Arm versetzt hatte, aber so genau ließ sich das nicht klären.

Es gab nämlich ungefähr so viele Varianten vom Tathergang wie Zeugen auftraten. Also entschieden die Laienrichter zugunsten des Angeklagten, dass es nur eine schwere Körperverletzung war. Er wurde zu einem Jahr unbedingter Haft verurteilt.