Die Volkspartei veranstaltete dieses Wochenende in St. Pölten ihren Campus Niederösterreich. Am zweiten Tag stand dabei das Thema Familie im Mittelpunkt. Zu Gast war Professor Wolfgang Mazal. Er erklärte: „Familien sind ein ganz zentraler Punkt für unsere Gesellschaft. Aber: Was ist Familie? Der Begriff untersteht einem ständigen Wandel – er hatte in der Antike eine andere Bedeutung als vor 180 Jahren oder nach dem zweiten Weltkrieg. Heute nehmen die Zahl der Ehepaare und der Alleinerziehenden ab, die Zahl der Partnerschaften zu – der Wunsch nach einer Beziehung ist also da. Wir sollten den Mut junger Menschen anerkennen, wenn sie Beziehungen eingehen, und nicht nach dem Trauschein fragen."
Die Anzahl der Familien in Niederösterreich insgesamt steigt – auf mittlerweile rund 488.100 nach der Mazals Definition. Gleichzeitig steige auch der Anteil von Patchworkfamilien im Land – von 7,2 auf 10,4 Prozent von 2007 bis 2021. "Wir zählen im gleichen Zeitraum um 15 Prozent weniger 0- bis 19-Jährige, die Altersgruppe der 20- bis 64-jährigen bleibt stabil. Im Schnitt bekommt jede Niederösterreicherin statistisch gesehen 1,56 Kinder – mehr als der Österreich-Durchschnitt", so Mazal.
„Wir leben in bewegten Zeiten. Umso entscheidender ist es, diese bewegten Zeiten mit mutigen Ideen und tatkräftiger Hilfe zu begegnen. Deshalb ist es wichtig, dass wir an diesen zwei Tagen über die Perspektiven für unser Land und unsere Gemeinden sprechen konnten. Denn nur, wenn wir einen Handlauf für die nächsten Jahre haben, an dem wir uns orientieren können – nur wenn wir Ziele definieren, mit denen wir unser Land weiterbringen – wissen wir, wohin wir unser Land entwickeln wollen“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Rahmen des Campus.
Niederösterreichs Familien seien laut Mikl-Leitner das Rückgrat unserer Gesellschaft und hätten unsere gesamte Aufmerksamkeit verdient – vor allem die Frage, wo es konkreter Unterstützungen bedürfe. "Das Thema Kinderbetreuung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zwei ganz wesentliche Zukunftsfragen, bei der wir unsere Familien künftig noch besser unterstützen wollen", erklärte sie.
