Ärzte und Schwestern beteuern, dass diese Tragödie nicht zu verhindern gewesen wäre: Der schwer demenzkranke Josef S. (73) kletterte Samstagnachmittag plötzlich auf das Fensterbrett seines Zimmer im Krankenhaus Ried/I. Vor den Augen einer Köchin stürzte er acht Meter in die Tiefe. Der Innviertler verstarb Stunden nach dem Unglück.
Zehn Minuten vor dem Absturz am Samstag um 14.45 Uhr war noch ein Pflegeteam bei dem Patienten, stellt sich der ärztliche Leiter des Rieder Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern, Primar Werner Habischer vor seine Mannschaft: Wir können die Fenster ja nicht vergittern, das wäre gefängnisartig!
Ein 73-jähriger Mann aus Engelhartszell (Bezirk Schärding) in Oberösterreich ist am Samstag aus einem Fenster des Krankenhauses in Ried im Innkreis gestürzt. Der fatale Absturz wurde aus einem Zimmer der neurologischen Abteilung beobachtet. Eine Köchin hat den Absturz gesehen und sofort Alarm geschlagen, berichtet ein Polizist.
Ärzte aus dem Haus sowie Sanitäter des Roten Kreuzes waren rasch zur Stelle. Gemeinsam mit Feuerwehrmännern hoben sie das Opfer aus dem Lichtschacht, in den Josef S. gestürzt war.
Notoperation ohne Erfolg
Der Pensionist öffnete am Nachmittag das Fenster seines Zimmers, kletterte auf das Fensterbrett und stürzte in Folge in einen Lichtschacht. Der Oberösterreicher konnte noch schwer verletzt geborgen werden.
Er wurde sofort auf die Intensivstation gebracht, dort kämpften die Ärzte um sein Leben, sagt Primar Werner Habicher. Am Sonntag in den frühen Morgenstunden hörte das Herz des Mannes aber zu schlagen auf.
Jetzt muss die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis entscheiden, ob gegen das Ordensspital ermittelt wird. Polizisten, die den Unfallort untersuchten, konnten zunächst aber kein Fremdverschulden erkennen.
APA/red.
