Österreich

Patientenverfügung: Hilfe durch neuen Ratgeber

Im Nationalrat wurde ein leichterer Zugang zur Patientenverfügung beschlossen, nun hilft ein schriftlicher Ratgeber beim Abschluss.

Heute Redaktion
Teilen

Sinn der Patientenverfügung ist es, über eine schriftliche Willenserklärung im Voraus eine medizinische Behandlungen abzulehnen, wenn man dann nicht mehr in Lage ist, selbst zu entscheiden. Etwa im Fall von lebensverlängernden Maßnahmen.

2018 wurde ein einfacherer Zugang zur Patientenverfügung im Nationalrat beschlossen, nun soll ein schriftlicher Ratgeber beim Abschluss. Das vom Hospiz-Dachverband und den Patientenanwälten erstellte Heft wurde am Mittwoch in Wien vorgestellt. "Jeder Mensch soll in Würde, höchstmöglicher Selbstbestimmung und Lebensqualität bis zuletzt leben und sterben können", erklärte Waltraud Klasnic von Hospiz Österreich dabei.

Neu ist ein übersichtlicher gestaltetes Formular, das auch online verfügbar ist. Auch gibt es jetzt eine Hinweiskarte auf eine etwaige Patientenverfügung, die Menschen bei sich tragen können.

Rechtlicher Teil kostenlos möglich

Niederösterreichs Patientenanwalt Gerald Bachinger erklärte, dass der rechtliche Part der Patientenverfügung kostenlos bei den Patientenanwaltschaften erledigt werden könne. Ausnahmen sind Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark – dort gilt das nur für für sozial benachteiligte Personen. Meist nicht gratis ist hingegen noch die verpflichtende ärztliche Aufklärung. Diese kostet um die 130 Euro pro halber Stunde.

Relevant ist die Patientenverfügung nicht nur für ältere Menschen. Patientenanwältin Sigrid Pilz dazu: "Oft kommen Menschen zu uns, die eine diffuse Angst haben, weil sie krank sind und wissen, dass sie einen schweren Weg vor sich haben."

(min)