Patientin attackierte Arzt mit Messer

Im oberösterreichischen Bad Hall hat am Dienstagvormittag eine psychisch kranke Patientin ihren Arzt mit einem Messer attackiert. Trotz Verletzung gelang es dem Mediziner, die Angreiferin festzuhalten. Der Sohn der Tobenden kam ihm schließlich zu Hilfe.

Die 46-jährige Frau lief am Dienstagvormittag in die Ordination des Hausarztes in Bad Hall, schlug dort der Vorzimmerdame ins Gesicht und soll laut Polizei auch Patienten angegriffen haben. Danach stürmte sie in den Behandlungsraum, wo der Arzt gerade einen Patienten untersuchte. 

Wunde in Brust

Sie ging sofort auf den Arzt los. Der junge Patient und seine Mutter, die ebenfalls anwesend war, liefen in Panik davon. Die 46-Jährige bedrohte den Doktor mit einem Messer und stach zu. Dabei erlitt er eine zwei Zentimeter tiefe und breite Wunde, konnte die Frau aber dennoch festhalten.

Er zerrte die Frau ins Freie, um so seine Mitarbeiterinnen und Patienten nicht weiter zu gefährden. Vor der Praxis traf er auf den 23-jährigen Sohn der Angreiferin. Der entwaffnete seine Mutter und gemeinsam warteten sie auf das Eintreffen der Polizei. Die brachten die Frau in die psychiatrische Abteilung des LKH Steyr.

Opfer will jetzt mehr Sicherheit

"Heute": Herr Doktor, wie geht es Ihnen nach der Attacke?

Arzt: Ich habe noch Schmerzen, arbeite aber wieder. Ich bin froh, dass alles so glimpflich ausgegangen ist. Eine Kollegin hat mich nach der Attacke ambulant behandelt und die Wunde genäht.

"Heute": Wie haben Sie den Angriff erlebt?

Arzt: Es hat geklingelt, dann gerumpelt und plötzlich ist die Frau im Raum gestanden und auf mich losgegangen. Natürlich hatte ich Angst. Meine Patienten konnten zum Glück flüchten.

"Heute": Wollen Sie die Sicherheitsvorkehrungen verstärken?

Arzt: Ja, wir sind mit der Polizei im Gespräch. Mir geht es da vor allem um meine Mitarbeiter: Meine Ordinationsassistentin ist normalerweise durch eine Glaswand geschützt, in diesem Fall hatte sie aber keine Chance.