Szene

Paul Panzer: "Ihr Österreicher habt einen Knall"

Heute Redaktion
Teilen

Paul Panzer benimmt sich wie ein Verrückter. Das ist an und für sich nichts Neues, am 1. und 2. 4. ist der Irrsinn allerdings Programm. Vor seinen Wien-Shows spricht der Comedian mit uns über Dachschäden, Sackgassen im Hirn und die Angst, von Enten beobachtet zu werden.

.

"Heute": Sie prophezeien die "Invasion der Verrückten". Klingt übel, was kommt da auf uns zu?

Paul Panzer: Man denkt unwillkürlich an eine fremde Spezies. Aber nein, die Invasion ist längst passiert. Die Verrückten sind wir! Aber im besten Sinne. Nur, weil wir kreativ und irre sind, sind wir so weit gekommen.

 

"Heute": Was ist denn das Verrückteste an Ihnen? Im besten Sinne, versteht sich.

Panzer: Ich sehe die Welt nicht glasklar, sondern den ganzen Regenbogen. Also im wahrsten Sinne des Wortes "verrückt". Damit lässt sie sich einfach leichter ertragen.

 

"Heute": Ihr Kollege und Freund Kaya Yanar gestand uns, sich königlich über Sie zu amüsieren. Warum sind Sie so lustig?

Panzer: Das liegt an der schizophrenen Situation, dass ich mir den Körper teilen muss. Die Kunstfigur Paul ist verrückt, der private Dieter aber noch viel mehr. Paul wandelt auf wahnsinnigen Abwegen, aber immer mit Leitplanken. Privat gibt’s gar keine Grenzen. So kriegt Kaya die gesamte Breitseite von mir ab.

 

"Heute": Lachen Sie auch über Pannen-Clips?

Panzer: Nein, das ganz Direkte und Boshafte ist mir zu plump. Ich lache lieber um ein paar Ecken rum. Obwohl, wenn mir Kaya so ein blödes Filmchen schickt, kommt mir schon auch ein Grinsen aus.

 

"Heute": Warum machen Sie kein politisches Kabarett?

Panzer: Weil ich das nicht kann. Außerdem wüsste ich ja, dass ich da nur meine eigene Meinung vertreten würde.

 

"Heute": Auch in Ihrem neuen Programm ist der kleine Mann ganz groß. Was fasziniert Sie an Max Mustermann?

Panzer: Ich finde es toll, was er macht. Man sieht nur die große Masse, den Ameisenhaufen. Ich hole das Individuum raus.

 

"Heute": Sie spielen auf der Bühne mit Ängsten. Das ist lustig, aber darf man darüber lachen? 

Panzer: Natürlich, weil sie uns ALLE betreffen. Wir alle haben Sackgassen im Hirn, stoßen an unsere Grenzen.

 

"Heute": Die absurdesten Ausformungen, die Sie humoristisch behandeln?

Panzer: Die Angst vor der Zahl 8. Oder davor, dass Erdnussbutter am Gaumen kleben bleibt. Und: Die Angst davor, von Enten beobachtet zu werden.

 

"Heute": Und wenn so jemand im Publikum sitzt?

Panzer: Das kann passieren. Irgendwem tritt man immer auf die ... Entenfüße.

 

"Heute": Was ist das Verrückteste an uns Österreichern?

Panzer: Ihr habt sowieso einen Knall. Im besten Sinne natürlich. Aber, keine Sorge: Bei all den Menschen, die einen Dachschaden haben, fallen die Österreicher gar nicht auf.