Essenspausen lassen die Kilos purzeln - und machen körperlich aktiv: Forscher rütteln am Dogma der fünf über den Tag verteilten, kleinen Mahlzeiten.
Essenspausen lassen die Kilos purzeln – und machen körperlich aktiv: Forscher rütteln am Dogma der fünf über den Tag verteilten, kleinen Mahlzeiten.
"Bei Menschen, die nur drei Mal täglich essen, sinkt der Insulinspiegel zwischen den Mahlzeiten ab, was die Fettverbrennung fördert", erklärt der Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber von der MedUni Wien. Ein hoher Insulinspiegel im Blut – nach dem Genuss von Lebensmitteln, die reich an Kohlehydraten sind – hemmt hingegen die Fettverbrennung. Zudem bremst Insulin die Aktivität eines speziellen Proteins, des sogenannten Foxo2. Dieses Eiweiß kommt in der Leber vor, spielt bei der Aufnahme und Verwertung von Nahrung eine Rolle und reguliert laut Wissenschaftlern unseren Bewegungsdrang.
Je niedriger der Insulinspiegel, desto höher die Aktivität von Foxo2 – und desto höher unsere Bereitschaft, uns zu bewegen. "Zwischenmahlzeiten machen uns inaktiv", sagt Huber. Die Formel lautet daher: Lassen Sie den Hunger zu! Übrigens: Eine gute Möglichkeit, genug Abstand zwischen den Mahlzeiten zu lassen, ist nächtliches Fasten oder Dinner-Cancelling (siehe Kasten unten).
Dinner-Cancelling: Das Abendessen einfach auslassen
"Wer auf Kalorien verzichtet, verlängert das Leben", sagt Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber. Eine gute Methode ist nächtliches Fasten – das sogenannte "Dinner-Cancelling". Huber: "Wenn der Körper hungert, greift er vor allem bösartige Zellen an."
Der Endokrinologe empfiehlt, das Abendessen mindestens zwei Mal pro Woche auszulassen. So ist das heilsame Fasten mit der Berufstätigkeit besser vereinbar. Um während der Nacht auftretenden Heißhungerattacken vorzubeugen, könne man vor dem Zu-Bett-Gehen eine Tasse Kamillen- oder Kräutertee trinken.