Niederösterreich

PCR-Test für über 2.000 Personen in Wr. Neudorf

Nach Auftauchen der Südafrika-Variante laufen die PCR-Tests auf Hochtouren. Der Sanitätsstab hält Öffnungen indes trotz hoher Inzidenz für möglich.

Erich Wessely
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Bürgermeister Herbert Janschka in der PCR-Teststraße.
Bürgermeister Herbert Janschka in der PCR-Teststraße.
Gemeinde Wiener Neudorf

Exakt ein Jahr nach der ersten Stabsbesprechung zogen gestern Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) und Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner Zwischenbilanz: 1,1 Mio. PCR-Tests, 2,1 Mio. Antigen-Tests sowie 383.471 ausgestellte Bescheide seitens der BH.

Erhöhte Sieben-Tage-Inzidenz

Sorgen bereitet derzeit wieder eine erhöhte Sieben-Tage-Inzidenz von knapp 170, dazu kommt das erstmalige Auftreten der Südafrika-Mutation. Laut Landesvize Stephan Pernkopf (VP) habe man mit 115 Covid-Patienten auf den Intensivstationen am 24.11.2020 den Höchststand registriert, mit Stand Donnerstag mussten 69 intensivmedizinisch betreut werden.

Zwei weitere Südafrika-Mutationsfälle

Die Gesamtsituation würde Öffnungsschritte in den kommenden Wochen aber möglich machen, so Lechner. Nach dem Auftauchen von sieben Fällen der Südafrika-Mutation in Wiener Neudorf (Mödling) wurde gestern nun auch je ein Fall dieser Variante im Bezirk Bruck und im Bezirk Amstetten festgestellt – alle Kontaktpersonen wurden abgesondert, weitere Schritte seien derzeit nicht nötig.

Quarantäne für Wiener Neudorf kein Thema

Die zehn im Freizeitzentrum eingerichteten PCR-Teststraßen in Wiener Neudorf werden laut Bürgermeister Herbert Janschka (VP) gut angenommen, diese stehen noch bis Sonntag offen. Bis Donnerstagnachmittag nutzten laut Janschka rund 2.100 Personen das Angebot: "Wenn der Trend so anhält, kommen wir vielleicht sogar auf rund 5.000 getestete Personen bis Sonntag", so der Bürgermeister gegenüber "Heute". Nächste Woche werden die Testergebnisse erwartet. Eine Quarantäne sei laut Sanitätsstab derzeit kein Thema.

Ulrike Königsberger-Ludwig und Irmgard Lechner (r.)
Ulrike Königsberger-Ludwig und Irmgard Lechner (r.)
Dr. Anton Heinzl

Jener Reiserückkehrer, der als Quelle für die Infektionen gilt, sei mit negativem Antigentest nicht aus Südafrika nach Österreich gekommen, "sondern aus einem anderen europäischen Land", stellte Lechner klar. Der Mann sei "die vermutete Quelle", u.a. aufgrund der Zeitstruktur - und damit "eine logische Erklärung für diesen Cluster".

OP-Auslastung bei mehr als 90 Prozent

Zur Situation in den Spitälern hieß es: Die elektiven Operationen würden nun "wieder behutsam Schritt für Schritt hochgefahren", betonte Pernkopf. Die OP-Auslastung liege bei mehr als 90 Prozent. Das Virus sei zwar da, es sei "aber nicht so gefährlich im Sinne davon, dass es dazu führt, dass die Krankenhaus-Kapazitäten überlastet sind", schlussfolgerte Königsberger-Ludwig im Rahmen einer Online-Pressekonferenz.

Neuinfektionen: Trend hin zu Jüngeren

In Sachen Altersgruppen sei bei den Neuinfektionen zuletzt eine deutliche Verschiebung "hin zu jungen Leuten" erkennbar gewesen, sagte Lechner. Der Anteil der erkrankten Personen unter 30 Jahren sei von zwölf Prozent im Jänner auf nunmehr 37 Prozent geklettert. Erkennbar sei, "dass wir die vulnerablen Bevölkerungsgruppen durch die Impfung schon sehr gut schützen können", analysierte die Landessanitätsdirektorin. Im Lichte dessen seien - kombiniert mit den aktuell flächendeckend durchgeführten Testungen - weitere Öffnungsschritte denkbar.

Die erste und kurzfristig einberufene Lagebesprechung fand Ende Februar 2020 statt.
Die erste und kurzfristig einberufene Lagebesprechung fand Ende Februar 2020 statt.
NLK/Filzwieser