"Das ist aber fesch!"

Peckerl der Politiker: Der Lebensmensch und die Blinde

Polizisten tragen sie, Krankenpfleger ebenso und sogar Ötzi war damit geschmückt: Tattoos. Die heimische Politik sprach mit "Heute" über ihre Peckerl.
Lea Strauch
31.08.2024, 06:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau und die australische Abgeordnete Georgie Purcell tragen ihre Tattoos schon lange mit Stolz. Daher fragte sich die "Heute"-Redaktion: Wie schaut das eigentlich hierzulande aus? Wir schickten Reporterin Lea Strauch los, selbst ein bekennender Fan des Hautschmucks.

Liebe, die unter die Haut geht

Unauffällig, dafür mit ganz besonderer Bedeutung: Das ist die Tätowierung der Zweiten Präsidentin des Oberösterreichischen Landtags, Sabine Binder (FPÖ). Sie trägt nur einen zarten Schriftzug: "Hermann" steht auf ihrem Unterarm.

"Es ist der Name meines verstorbenen Mannes", erklärt Binder (53) im "Heute"-Gespräch. "Er war mein Lebensmensch, deswegen war ich sicher, dass ich mir das tätowieren lassen kann."

Eigentlich sei sie nämlich "nicht der Typ für Tattoos". Die tiefe Bedeutung ließ Binder dann aber umdenken: "Es ist etwas Ewiges, das nimmt mir keiner mehr weg." Das Tattoo sieht sie als Teil von ihrem Mann und als Erinnerung. "Ich schaue es oft an und denke an ihn", so die Politikerin.

Das Peckerl in der Politik

Im Landtag ist Binder bei weitem nicht die Einzige mit Tinte unter der Haut. Tattoos bei Politikern – für sie überhaupt kein Thema: "Wir schauen so oft nur auf das Äußere." Ein großer Fehler, meint Binder: "Das hat nichts mit dem Menschen zu tun."

Das eine oder andere Mal konnte sie auch schon die Tattoos ihrer Kollegen erspähen: "Ich sehe es bei den Abgeordneten manchmal, wenn ich den Vorsitz habe, hinten am Rücken. Da denke ich mir dann immer: 'Das ist aber fesch!'."

Erstes Tattoo nach dem Ehe-Aus

Besagtes Tattoo – ein Schriftzug auf der Wirbelsäule – glänzt auf dem Rücken von Doris Margreiter (55), Abgeordnete der SPÖ. Eine von insgesamt schon 14 Tätowierungen sieht sie als "Kunst auf dem Körper".

Spannend: Sie lag erst mit 48 Jahren zum ersten Mal unter der Nadel: "Mir haben Tattoos immer sehr gefallen, aber meinem Ex-Mann nicht so", erzählt Margreiter "Heute".

Einen Monat nach dem Ehe-Aus kam dann direkt das erste Tattoo: ein großer Kompass am linken Unterarm. "Als Wegweiser dafür, wieder die richtige Richtung in meinem Leben zu finden", erklärt sie.

Danach ging es Schlag auf Schlag: Unter anderem trägt sie das Venussymbol am Fingerknöchel, eine große Muschel am linken Oberarm und verschiedenste Lebensmottos am ganzen Körper verteilt. Dabei immer wichtig: die Symmetrie.

Die blinde Frau

"Den einen Arm sehe ich als meine Wasserseite, der andere ist eher floral", betont Margreiter. Dort trägt sie auch das – bis jetzt – letzte Tattoo: Eine Frau, der Blumen über die Augen hängen. "Sie sieht nichts. Für mich bedeutet das, dass man nicht immer den Blick für alles haben muss, trotzdem aber im Leben sein kann".

Ein besonderes Detail sticht außerdem heraus: "Sie trägt den Ring meiner Tochter." Im "Heute"-Gespräch trägt die Abgeordnete eben dieses Schmuckstück selbst am Finger.

In wenigen Tagen enthüllen noch zwei Politiker ihre Tattoos.

{title && {title} } Lstr, {title && {title} } 31.08.2024, 06:30
Jetzt E-Paper lesen